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Rettung für den Auwald in Leipzig

Der in Europa einzigartige Wald leidet unter akuter Trockenheit. Jetzt sollen 70 Maßnahmen alle Interessen hinter einer Strategie zur Revitalisierung vereinen.

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Die Skyline von Leipzig ist am Horizont über den Wipfeln des Leipziger Auwaldes zu erkennen.
Die Skyline von Leipzig ist am Horizont über den Wipfeln des Leipziger Auwaldes zu erkennen. © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild

Leipzig. Mithilfe von 70 Maßnahmen soll der unter Trockenheit leidende Auwald in Leipzig gerettet werden. Fachleute aus Wissenschaft, Behörden und Verbänden hätten in einem drei Monate dauernden Prozess ein Strategiepapier zur Revitalisierung des Leipziger Auensystems erstellt, teilte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther am Montag mit. "Damit haben wir jetzt die Chance, die vielen verschiedenen Interessenträger rund um den Auwald hinter einer gemeinsamen Strategie zu versammeln", betonte der Grünen-Politiker. Federführend bei der Erstellung des Papiers ist das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig.

Das ungefähr 5.700 Hektar große Gebiet in der Stadt, das als einzigartig in Europa gilt, leidet seit Jahrzehnten unter fehlenden Überschwemmungen. Verantwortlich dafür ist der künstlich für den Hochwasserschutz angelegte Kanal Neue Luppe, der wie eine Drainage wirkt.

Für die Revitalisierung seien drei Faktoren entscheidend: Das Wasservorkommen, dessen natürliche Zustandsänderungen wie etwa Überflutungen sowie Grundwasserschwankungen. Unumgänglich sei auch die Wiedervernetzung der Lebensräume, da die Hauptfließgewässer von ihren Auen getrennt wurden. Es sei ein Wettlauf gegen die Zeit, sagte Mathias Scholz, Auenökologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. "Die nun immer deutlicheren Klimaveränderungen verschärfen nicht nur die Situation für die biologische Vielfalt, sondern auch für die Leistungsfähigkeit des Auenökosystems insgesamt." (dpa)