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Waffenfund und Alkoholunfälle am Himmelfahrtstag in Sachsen

Körperverletzungen, Ruhestörungen und Sachbeschädigungen - die Polizei hatte etliche "vatertagsbedingte" Einsätze. Meist war zu viel Alkohol im Spiel.

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Eine Gruppe von Männern zieht am Vatertag mit ihrem mit allerlei Getränken gefüllten Bollerwagen los.
Eine Gruppe von Männern zieht am Vatertag mit ihrem mit allerlei Getränken gefüllten Bollerwagen los. © Dieter Leder/dpa (Symbolbild)

Dresden/Zwickau/Freiberg. Alkoholunfälle, nackte Männer an einem Spielplatz und ein Waffenfund: Sachsens Polizei musste am Himmelfahrtstag erneut zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Insgesamt sei der Tag zwar ruhig und ohne größere Störungen verlaufen, bilanzierte am Freitag die Polizeidirektion Dresden. Allein in ihrem Zuständigkeitsbereich seien aber 43 Straftaten - meist Körperverletzungen - aufgenommen worden. So habe etwa im Großen Garten in Dresden eine Gruppe lauthals verbotene Parolen skandiert. Auf der Basteiaussicht in der Sächsischen Schweiz hätten zudem Jugendliche Pyrotechnik gezündet und Ausflügler belästigt, hieß es.

Im Landkreis Zwickau und dem Vogtlandkreis wurden 89 "vatertagsbedingte" Einsätze gezählt, wie die Polizeidirektion Zwickau am Freitag bilanzierte. Dabei sei es vor allem um Körperverletzungen, Ruhestörungen und Sachbeschädigungen gegangen.

So wurden Polizisten nach Treuen gerufen, weil ein Anwohner Schüsse von einem Gartengrundstück gehört hatte. Vor Ort trafen die Beamten eine Gruppe von zwölf Menschen im Alter von 15 bis 23 Jahren an. Bei der Durchsuchung des Gartenhauses fanden sie eine Schreckschusswaffe samt Munition, ein Springmesser, einen Schlagring, eine Taschenlampe mit Elektroschocker sowie 19 illegale Böller.

Auf einer Vatertagsparty hat ein Mann in Zwickau eine Hakenkreuzfahne gehisst. Einer Zeugin sei die verbotene Flagge an einem Pavillon am Donnerstag aufgefallen, sie habe die Polizei informiert. Einsatzkräfte hängten die Flagge umgehend ab, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Gegen einen 26-Jährigen, der die Fahne aufgehängt haben soll, werde nun wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt

Bis zum Nachmittag war es erstaunlich friedlich

Die Polizeidirektion Leipzig sprach mit Blick auf den Himmelfahrtstag von rund 450 Einsätzen. Dabei seien die Polizeireviere von der Bereitschaftspolizei unterstützt worden. Neben vereinzelten Auseinandersetzungen spielten Unfälle von Betrunkenen eine Rolle. So sei in Leipzig eine 69-Jährige mit ihrem Auto gegen einen Baum geprallt und schwer verletzt worden. Ein Atemalkoholtest habe gut 1,2 Promille ergeben. In Grimma flüchtete ein Radfahrer, nachdem er gegen ein Auto gestoßen war, wie die Polizei berichtete. Er konnte dennoch gefasst werden; ein Test ergab einen Alkoholwert von 1,6 Promille.

Am Donnerstagnachmittag hatte die Polizei noch berichtet: "Wir sind erstaunt, aber es ist wirklich ruhig." Das sagte ein Sprecher im Lagezentrum in Görlitz. Auch bei den anderen Polizeidirektionen im Freistaat war von Schlägereien oder anderem Himmelfahrtsärger bis zum Nachmittag nichts bekannt. Ausflügler und Vatertagsgrüppchen seien aber einige unterwegs gewesen.

In Görlitz wurden die Einsatzkräfte alarmiert, weil jemand auf der Straße lag. Ein Notarzt habe dann festgestellt, dass der Mann zwar stark betrunken, aber kein Fall fürs Krankenhaus gewesen sei. Ein Test habe 2,86 Promille ergeben. Die Polizei habe den Mann zu Hause abgeliefert, damit er seinen Rausch ausschlafen konnte.

Drei Nackte sorgen für Einsatz in Freiberg

In Freiberg sorgten derweil drei nackte Männer für einen Einsatz. Nach übermäßigem Alkoholkonsum seien sie nackt im Mühlteich baden gewesen und hätten sich dann nahe eines Spielplatzes aufgehalten, informierte die Polizeidirektion Chemnitz. Nun werde wegen des Verdachts von exhibitionistischen Handlungen ermittelt. In Chemnitz sorgte ein 21-Jähriger für einen Einsatz, weil er Silvesterraketen aus seiner Wohnung abfeuerte. Außerdem waren bei Geyer im Erzgebirge zwei betrunkene 19-Jährige in einem Bollerwagen auf der Straße gefahren und dabei umgestürzt. Laut Polizei erlitt einer schwere, der andere leichte Verletzungen.

Die Landespolizei hatte verstärkte Kontrollen angekündigt, um für einen möglichst friedlichen Vatertag zu sorgen. Besonderes Augenmerk sollte auf Orte und Regionen gelegt werden, an denen es in den vergangenen Jahren zu Auseinandersetzungen kam. Dazu zählte die Polizei das Elbufer in Dresden, die Sächsische Schweiz, aber auch weitere beliebte Ausflugsziele im gesamten Land. (dpa)