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Sachse hat angeblich 14.000 Euro Lotto-Schulden: Falscher Anwalt lockt in die Falle

Die Verbraucherzentrale in Bautzen berichtet von einer neuen Betrugsmasche und warnt vor Geldforderungen am Telefon oder an der Haustür.

Von Kornelia Noack
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Vorsicht vor Lotto-Betrügern.
Vorsicht vor Lotto-Betrügern. © Tom Weller/dpa

Die Masche ist bekannt: Der Telefonanruf kommt überraschend - man habe an Lotto- oder Gewinnspielen teilgenommen und soll für die Gewinnausschüttung einfach nur seine Kontodaten durchgeben. Was dahinter steckt, ist klar. Betrüger versuchen so, Zugriff auf das Konto zu erhalten.

Nun berichtet die Verbraucherzentrale Sachsen von einer ganz neuen Lotto-Betrugsmasche. Ein Mann aus der Region Bautzen habe einen Anruf erhalten, bei dem ihm mitgeteilt wurde, dass er einen fünf Jahre alten Lottovertrag hätte. Mittlerweile sei dieser angeblich mit 14.000 Euro Schulden verbunden und würde bei einem Rechtsanwalt liegen. Der Betroffene erhielt ein erfundenes Aktenzeichen und sollte sich bei einem angeblichen Anwalt melden. Das tat der dann auch.

Anwalt bietet Vergleich an

Der Jurist zeigte sich bei dem Telefonat kulant und entlockte dem gutgläubigen Verbraucher die Aussage, dass er 7.000 Euro zur Verfügung hätte. So berichtet es die Verbraucherzentrale. Keine Stunde später habe sich der Anwalt mit dem Vergleichsangebot über 7.600 Euro und einem zusätzlichen Gewinnversprechen von 119.000 Euro gemeldet.

Weil der Abzocker nicht nur kulant, freundlich und kompetent erschien, sondern sogar eine Sekretärin ins Gespräch einbezog und mögliche Gerichtstermine im Kalender studierte, habe der getäuschte Verbraucher letztlich die Summe überwiesen.

Der Mann wandte sich daraufhin an die Verbraucherzentrale Bautzen. Diese riet ihm, Anzeige bei der Polizei zu erstatten, was er wenige Tage danach auch tat. Außerdem forderte der seine Bank auf, das Geld zurückzufordern.

Schriftform ist erforderlich

Daraufhin meldete sich allerdings der angebliche Anwalt noch einmal und drohte mit einem Gerichtsverfahren und dem Platzen des Vergleichs.

„Wir warnen ausdrücklich davor, auf Geldforderungen am Telefon oder an der Haustür zu reagieren“, sagt Steffi Meißner, Leiterin der Verbraucherzentrale Bautzen. „Aus einem Telefonat werden keinerlei Ansprüche eines gültigen Gewinnspielvertrages gezogen, weil dieser in Schriftform zu erfolgen hat. Egal ob eine neue oder fünf Jahre alte Forderung, die eh verjährt sein könnte."

Die Verbraucherschützerin rät, misstrauisch zu sein. Am Telefon könne schließlich jeder in irgendeine Rolle schlüpfen und alles Mögliche verlangen.

Im Fall des betrogenen Bautzeners ist bis heute ungeklärt, ob es mit der Rückerstattung des Geldes klappen wird.