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Mehr als die Hälfte der Sachsen fühlt sich diskriminiert

Geschlecht, Religion, Alter oder Aussehen - viele Menschen in Sachsen erleben Ausgrenzung. Das geht aus einer neuen Studie hervor.

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Viele Sächsinnen und Sachsen fühlen sich einer Studie zufolge benachteiligt oder ausgegrenzt.
Viele Sächsinnen und Sachsen fühlen sich einer Studie zufolge benachteiligt oder ausgegrenzt. © Symbolfoto: dpa

Dresden. Mehr als die Hälfte der Sächsinnen und Sachsen fühlt sich einer Studie zufolge benachteiligt oder ausgegrenzt. Dies betreffe unterschiedliche Formen von Diskriminierung, teilte das sächsische Ministerium für Justiz, Demokratie, Europa und Gleichstellung in Dresden mit.

Bei der vom Ministerium in Auftrag gegebenen Studie wurden demnach zwischen Frühjahr 2019 und Frühjahr 2021 rund 1.500 Menschen befragt.

Diskriminierungen wurden im Zusammenhang mit dem Geschlecht, der religiösen Zugehörigkeit, der äußeren Erscheinung, des Lebensalters, einer Behinderung oder der sexuellen Orientierung angegeben.

Respektlosigkeiten auch in Behörden

Etwa 16 Prozent der Befragten hätten mindestens einmal sexuelle Belästigungen erlebt, hieß es. Sieben Prozent gaben an, sexualisierte Gewalt erlitten zu haben. Zudem habe knapp ein Drittel aller Befragten bereits mindestens einmal erlebt, dass ihnen Intelligenz und Fähigkeiten abgesprochen, ihre Leistungen abgewertet oder sie in Behörden respektlos behandelt wurden.

Besonders groß sei das Risiko, diskriminiert zu werden, für sexuelle und geschlechtliche Minderheiten, für Menschen mit Behinderungen sowie Menschen, die von rassistischen Zuschreibungen betroffen seien, hieß es. Diskriminierungen gebe es auch in öffentlichen Stellen und Behörden.

Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) nannte Depressionen oder andere Belastungsstörungen als Folge von Diskriminierung. Rund 27 Prozent von ihnen gaben körperliche Beschwerden an. Mehr als zwei Drittel bestätigten, infolge von Diskriminierungserfahrungen öfter niedergeschlagen oder gestresst gewesen zu sein. (epd)