SZ + Sachsen
Merken

Was ein sächsischer Ermittler in seiner Karriere alles erlebte

Frank Nicolaus hat bei allen wichtigen Tötungsdelikten in Sachsen ermittelt. Nun folgt der Ruhestand. Warum der Kriminalhauptkommissar keinen „Tatort“ guckt - und was er in der DDR anders erlebte.

Von Karin Großmann
 9 Min.
Teilen
Folgen
Frank Nicolaus arbeitete seit 1987 in der Mordkommission. Nun schloss er seine Bürotür in der Polizeidienststelle in der Dresdner Schießgasse.
Frank Nicolaus arbeitete seit 1987 in der Mordkommission. Nun schloss er seine Bürotür in der Polizeidienststelle in der Dresdner Schießgasse. © Thomas Kretschel

Manche Geräusche vergisst man nicht. Da war dieser warme Tag. Das Wohnzimmerfenster stand offen. Plötzlich rauschte ein Schatten vorbei. Ein dumpfer Aufprall. Eine Matratze? Er sah hinaus. Ein Mann lag im Gras. Er rannte die Treppe hinunter, hin zu dem Mann, beugte sich über ihn und hörte dieses Geräusch. Das Röcheln. Wie die Luft aus dem Körper wich. Über seinem eigenen Fenster in Dresden-Gorbitz war eines im sechsten Stock geöffnet. Ein Unfall, ein Suizid, ein Tötungsdelikt? Mit einer dieser Varianten hatte er fast immer zu tun. Ein halbes Leben lang.

Ihre Angebote werden geladen...