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Sachsen setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Die Farbe der Hoffnung ist manchmal auch Orange: Wenn am 25. November überall auf der Welt Gebäude in diesem Farbton angestrahlt werden, ist damit eine dringliche Botschaft verknüpft. Orange symbolisiert dann eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen.

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Katja Meier (Bündnis90/Die Grünen) ist  Justizministerin von Sachsen.
Katja Meier (Bündnis90/Die Grünen) ist Justizministerin von Sachsen. © Sebastian Kahnert/dpa

Sachsen will der Gewalt an Frauen und Mädchen entschlossen begegnen und Schutzmaßnahmen mit einem engen Monitoring versehen. "Jeden Tag erleben Mädchen und Frauen Gewalt - überall auf der Welt - in Europa, in Deutschland, in Sachsen - mitten in unserer Gesellschaft. Betroffen sind Frauen jeden Alters, jeder sozialen Schicht, jeder Nationalität", sagte Justizministerin Katja Meier (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. Ihr Ressort wolle den sogenannten Orange Day an diesem Samstag dazu nutzen, um auf die Not und das Leid Betroffener aufmerksam zu machen.

"Mit den orange angestrahlten Gebäuden setzen wir am 25. November ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Für eine wirkliche Gleichstellung bedarf es jedoch weit mehr", betonte die Ministerin. Gleichstellung bedeute auch, das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit für alle Geschlechter zu gewährleisten. Dabei müsse man auch immer wieder auf den Zusammenhang zwischen der Gewalt gegen Frauen und dem damit verbundenen Ungleichgewicht der Macht zwischen den Geschlechtern aufmerksam machen.

Der Orange Day - der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen - wird jedes Jahr am 25. November als Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen abgehalten. Die Vereinten Nationen hatten sich mit ihrer "Orange The World-Kampagne" auf diese Farbe festgelegt. Seit 2020 beteiligt sich auch das Sächsische Ministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung gezielt an der UN-Kampagne.

Meier erinnerte dabei auch an die 2011 vom Europarat verabschiedete Istanbul-Konvention, die eine politisch-gesellschaftliche Strategie bei diesem Thema vorschreibt. In Deutschland trat sie 2018 in Kraft und ist damit Recht in allen Bundesländern. "Das gehen wir in Sachsen nun entschlossen an. Wichtig ist mir dabei, dass wir die Verpflichtungen aus der Istanbul-Konvention in klare und nachvollziehbare Maßnahmen fassen." Sachsen setze das im Landesaktionsplan zur Verhütung und Bekämpfung häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt um. Er werde derzeit überarbeitet.

Nach den Worten von Meier geht es auch darum, sich mit Gewaltformen wie sexualisierter Gewalt, Genitalverstümmelung, Zwangsabtreibungen oder Zwangsprostitution zu beschäftigen und die Prävention stärken. Das gelte für das Arbeitsumfeld genauso wie im Internet oder im öffentlichen Raum. "Gewalt gegen Frauen ist ein in Deutschland und weltweit verbreiteter Menschenrechtsverstoß. Fast jede vierte Frau erlebt in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt durch einen Partner oder Ex-Partner, fast jede siebente Frau wird im Laufe ihres Lebens zu sexuellen Handlungen gezwungen." (dpa)