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Enttäuschte Hoffnungen an Sachsens Tagebauseen

Die Tagebausanierung in Sachsen und Brandenburg geht voran, allerdings längst nicht so schnell wie erhofft. Für einige Pläne sind die Chancen auf eine Umsetzung drastisch gesunken.

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Blick auf "Kap Zwenkau" im gleichnamigen See: Am benachbarten Störmthaler See musste ein Kanal nach Böschungsschäden und Rissbildungen gesperrt werden.
Blick auf "Kap Zwenkau" im gleichnamigen See: Am benachbarten Störmthaler See musste ein Kanal nach Böschungsschäden und Rissbildungen gesperrt werden. ©  dpa/Jan Woitas

Leipzig/Senftenberg. Als in den 1990er Jahren die Braunkohlesanierung in Ostdeutschland begann, war sie verbunden mit vielen Wünschen, Träumen und Hoffnungen. Die geschundene Landschaft sollte wieder erblühen, aus den aufgegebenen Gruben in der Lausitz und im mitteldeutschen Revier sollten Natur- und Freizeitparadiese werden.

Vieles ist inzwischen erreicht worden. Allerdings zeigt sich auch, dass die Probleme auf der "größten Landschaftsbaustelle Europas" mancherorts größer sind als anfangs gedacht. Statt von einem Ende der Braunkohlesanierung 2030/35 werde inzwischen vom Jahr 2070 ausgegangen, sagt die Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, Regina Kraushaar.

In der Leipziger Region waren es zuletzt vor allem zwei Ereignisse, die die Euphorie mächtig ausgebremst haben: die Sperrung des Störmthaler Kanals zwischen dem Markkleeberger und dem Störmthaler See 2021 wegen Rissen und die mehr oder minder endgültige Absage an den Bau des Harthkanals zwischen dem Cospudener und dem Zwenkauer See Anfang dieses Jahres wegen völlig aus dem Ruder gelaufener Kosten. Die schöne Vision eines "Leipziger Gewässerverbundes" wird vorerst keine Realität werden.

Ein massiver Wall sperrt den Störmthaler Kanal zwischen dem Markkleeberger (oben) und dem Störmthaler See ab. Nach Böschungsschäden und Rissbildungen wurde der Kanal gesperrt.
Ein massiver Wall sperrt den Störmthaler Kanal zwischen dem Markkleeberger (oben) und dem Störmthaler See ab. Nach Böschungsschäden und Rissbildungen wurde der Kanal gesperrt. ©  dpa/Jan Woitas

Die Sperrung des Störmthaler Kanals erwischte Stephan Mann damals kalt. Er ist Betriebsleiter der Personenschifffahrt im Leipziger Neuseenland. Die Firma ließ drei Ausflugsboote zwischen den Seen fahren, inklusive Schleusung, um einen Höhenunterschied von vier Metern zu überwinden. "Die Sperrung im März 2021 war ein großer Einschnitt bei uns im Unternehmen. Das war ja bei uns eigentlich die Hauptattraktion", sagt Mann. "Wir mussten Personal entlassen." Mittlerweile betreibt die Firma nur noch zwei Schiffe.

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