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Tourismus in Sachsen erholt sich von Corona

Die Zahl der Touristen in Sachsen lag im Juli auf dem Niveau von 2019. Doch die Pandemie hat Spuren in der Branche hinterlassen.

Von Andrea Schawe
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Das sächsische Elbland haben in diesem Sommer mehr Touristen besucht als im Vorjahr.
Das sächsische Elbland haben in diesem Sommer mehr Touristen besucht als im Vorjahr. © dpa

Dresden. Sachsen ist wieder ein beliebtes Reiseziel: Im Juli 2022 besuchten mehr als 809.000 Gäste den Freistaat. Seit Beginn der Corona-Pandemie gab es in keinem Monat so viele Besucher, teilt das Statistische Landesamt am Montag mit.

Damit konnte fast das Ergebnis vom Juli 2019 erreicht werden – dem bisherigen Rekordjahr. Auch die zwei Millionen gebuchten Übernachtungen liegen nur vier Prozent unter dem Wert vom Juli 2019.

Die Stadt Leipzig, das Burgen- und Heideland rund um Leipzig sowie das Vogtland konnten sogar mehr Besucher als 2019 verbuchen. Sie übernachteten vor allem in Ferienwohnungen – die Zahl der Buchungen stieg um zehn Prozent. In den Hotels konnte das Niveau von 2019 noch nicht erreicht werden.

Touristenplus im Vergleich zum Vorjahr

Durch die starken Einschränkungen während der Corona-Pandemie ist die Tourismusbranche eine der Branchen, die die größten Umsatzverluste hinnehmen musste. Trotz der guten Entwicklung liegt die bisherige Jahresbilanz mit 3,7 Millionen Besuchern und 9,5 Millionen Übernachtungen allerdings noch unter dem Niveau vor der Pandemie: Minus 21,5 Prozent bei den Gästezahlen, bei den Übernachtungen beträgt das Minus 17 Prozent im Vergleich zu 2019.

Die Tourismusbetriebe konnten in diesem Jahr aber wesentlich mehr Gäste empfangen als im Vorjahr – ein Plus von 145 Prozent. Von Januar bis Juli 2021 waren touristische Einrichtungen in Sachsen fast komplett geschlossen.

Zahl der Hotels geht deutlich zurück

Die Betriebseinschränkungen für weite Teile der Hotellerie und Gastronomie haben erhebliche Auswirkungen auf die Branche. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes ist die Zahl der geöffneten Beherbergungsbetriebe um fast 130 gegenüber dem Jahr 2019 gesunken. Vor allem in der Hotellerie ging die Zahl der Betriebe deutlich zurück.

Außerdem sind Tausende Mitarbeiter in andere Branchen abgewandert. Im Jahresmittel 2021 wurden in Sachsens Tourismusbetrieben 90.000 Erwerbstätige gezählt – das sind 4,1 Prozent weniger als noch 2020, teilt das Statistische Landesamt mit. Bereits 2020 wurde ein Minus von 3,4 Prozent verzeichnet.

„Gerade hat der Tourismus nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie wieder mehr Fahrt aufgenommen, da muss er sich mit der Energiekrise und den steigenden Kosten für Personal und Lebensmittel den nächsten großen Aufgaben stellen“, sagt Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU). Der Freistaat unterstützt die Unternehmen mit Förderprogrammen in Höhe von insgesamt 9,3 Millionen Euro.

Außerdem gibt es Erfolge beim Thema Fachkräftegewinnung: Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im sächsischen Gastgewerbe lag im Juli 2022 wieder auf dem Vorkrisen-Niveau.