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Politik in Sachsen - die Morgenlage

Dresdner OB-Kandidat Krah spricht vor Burschenschaft + Anlaufstelle für Ukraine-Geflüchtete in Dresden schließt + Das hat die Impfkampagne gekostet

Von Maximilian Helm
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Maximilian Krah möchte Dresdner Oberbürgermeister werden.
Maximilian Krah möchte Dresdner Oberbürgermeister werden. © Jürgen Lösel

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Mehr als 1.100 Polizisten, viel Pyrotechnik, Steinwürfe auf einen Shuttle-Bus, zwei verletzte Ordner und Dynamo-Fans, die ihre Spieler in der Kabine bedrohen und in den Mannschaftsbus vordringen: Das ist die Bilanz des Relegationsspiels von Dynamo Dresden gegen den 1. FC Kaiserslautern. Solche befürchteten Ausschreitungen, wie es sie 2021 nach dem Aufstieg in die 2. Liga gab, konnten verhindert werden.

Wahrscheinlich hatten viele Fans schon in der zweiten Halbzeit die Nase voll. Da sah es kurz so aus, als würden die Fußball-Anhänger versuchen, das ganze Stadion abzufackeln. Aber auch die vielen Spielunterbrechungen konnten nicht verhindern, dass Dresden in der nächsten Saison nur drittklassig spielt. "Sie schießen einfach keine Tore", sagte der Kommentator. Und das ist im Fußball ja nun mal essenziell.

Ganz schön viel Aufregung, dabei ist es erst Donnerstag. Und auch am sogenannten Herrentag hat die Polizei in Sachsen bekanntermaßen viel zu tun. Ich hoffe, Sie können den Brückentag nutzen und schon am Donnerstag in ein langes Wochenende starten. Ich empfehle, das Handy auch mal wegzulegen und sich zu entspannen.

Freundliche Grüße,

Ihre Andrea Schawe
Politikredakteurin Sächsische.de

Die wichtigsten News am Morgen

+ Maximilian Krah, der Hoffnungsträger der Nationalen in Dresden +

Maximilian Krah ist der Dresdner Oberbürgermeisterkandidat für die AfD. Der Jurist sitzt im Europaparlament und pendelt zwischen Dresden und Brüssel, gehört zum Landesvorstand der AfD. Geboren wurde Krah in Räckelwitz bei Bautzen, als er zwei Jahre alt war, zogen seine Eltern nach Dresden. Der Vater, ein CDU-Mitglied, war nach der Wende Ministerialrat im Innenministerium. Bei einer Veranstaltung der Dresdner Burschenschaft Salamandria im Dresdner Westen spricht Krah eine Art Klartext, die einigen konservativen Wählern aufstoßen könnte: "Wenn wir hier in diesem Raum stehen, hat es den großen Vorteil, dass ich zu Ihnen sprechen kann, ohne dass ich meine Tatzen mit Mehl bestreue und Kreide vorher fresse", sagt Krah. Und später: "Bunt und vielfältig ist jede Müllhalde. Ich bevorzuge aber durchaus auch mal eine gepflegte hellere Wandfarbe."

Krah war bis 2016 selbst CDU-Mitglied, wechselte dann in die AfD. In seiner alten Partei galt er als zu radikal, weshalb ihm die Bewerbung um ein Bundestagsmandat verwehrt wurde. Eine Kostprobe der Radikalität liefert er bei der Burschenschaft: "Was sind die großen Treiber der Massen-Migration?", fragt er in die Runde. "Das ist Hartz 4 und Ficki-Ficki", antwortet er selbst. Oder: Ein Oberbürgermeister Krah wirke "auf Migranten ungefähr wie Knoblauch auf Dracula". Oder: Dresden solle gezielt um die Menschen werben, die einen Ort suchten, "wo Deutschland noch deutsch" sei. "Und zwar bitte um die mit Geld." Den großen Report über Maximilian Krah lesen Sie auf Sächsische.de.

+ Anlaufstelle für Ukraine-Geflüchtete in Dresden schließt +

Die Anlaufstelle für die ukrainischen Geflüchteten am Hauptbahnhof Dresden soll am 31. Mai geschlossen werden. Grund ist die deutlich zurückgegangene Zahl an Ankommenden. Die Diakonie bleibt weiterhin im Rahmen der Bahnhofsmission für Reisende, Wohnungslose und Geflüchtete bestehen. In Dresden sind aktuell 8.341 Geflüchtete aus der Ukraine registriert. 85 Prozent, also 7.129 von ihnen sind privat untergebracht. Weitere 1.212 Geflüchtete leben in kommunalen Unterkünften.

+ Das hat Sachsens Impfkampagne gekostet +

Die Versorgung der Bevölkerung in Sachsen mit Corona-Schutzimpfungen hat den Freistaat bisher insgesamt 473,4 Millionen Euro gekostet. Und weil die Auslastung der aktuell 25 Corona-Impfstellen weiter zurückgeht, reduziert Sachsen das staatliche Angebot ab Juni weiter. Nur die 13 Impfzentren des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bleiben geöffnet, gehen aber in den Sommerbetrieb. Damit steht weiter eine Impfstelle pro Landkreis und kreisfreier Stadt als Ergänzung zur Versorgung in Arztpraxen, bei Betriebsärzten und Krankenhäusern zur Verfügung. "Impfen ist und bleibt auch über die Sommermonate wichtig", mahnte Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Viele Virologen und Epidemiologen warnten vor einer erneuten Zunahme des Infektionsgeschehens im Herbst. "Die Corona-Schutzimpfung hilft gegen schwere Krankheitsverläufe." Mit dem Weiterbetrieb der staatlichen Impfzentren bestehe eine zusätzliche Möglichkeit, "sich auf den Herbst vorzubereiten und sich zu schützen". Und ab Oktober bis Dezember könne das Personal verdoppelt werden.

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