Neben den hauptamtlichen Rangern der Nationalparkwacht in der Sächsischen Schweiz gibt es zahlreiche weitere Experten, die Besuchern die Naturphänomene des Elbsandsteingebirges erklären können. Als Nationalparkführer bieten sie geführten Touren an, oft mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten zur Pflanzen- und Tierwelt, zum Klettersport, dem traditionellen Handwerk oder der Geologie der Region.
Dafür werden sie speziell geschult. 20 neue Nationalparkführer haben kürzlich in Bad Schandau ihr bundesweit anerkanntes Zertifikat erhalten, wie der Nationalpark mitteilt. Seit März haben sie dafür einen mehrmonatigen Lehrgang absolviert. Erleben, erforschen und begeistern soll das Motto sein, mit dem sie die Gäste für die Natur gewinnen sollen.
Mit den anfänglichen Online-Kursen war das nicht immer leicht. "Zweidimensionaler Bildschirm und die alle Sinne ansprechende Naturerfahrung sind nur sehr schwer miteinander vereinbar", sagt Jens Posthoff von der Nationalparkverwaltung. Umso größer war die Erleichterung, als es dann zu Beginn des Sommers endlich rausging zur ersten Exkursion in den Nationalpark, wie Alexander Capistran, einer der neu zertifizierten Nationalparkführer, erklärt.
Die Zertifikate wurden von Nationalparkleiter Ulf Zimmermann gemeinsam mit Sabine Stab vom Nationalparkzentrum und Katrin Weiner von der Landesstiftung Natur und Umwelt überreicht. "Zertifizierte Nationalparkführerinnen und -führer erfüllen die Sehnsucht vieler Menschen, die Natur näher kennenzulernen und besser zu spüren", sagt UIf Zimmermann. Das sei gerade in der jetzigen, corona-belasteten Lebensphase besonders wichtig, zumal aktuell durch das Absterben der Fichten ein ungewohnter Umbruch in der Natur stattfinde.
Insgesamt gibt es nun knapp 60 Nationalparkführer. Eine Liste mit kurzen Porträts findet sich auf der Website des Nationalparks zusammen mit den Kontaktdaten für die Buchung einer geführten Wanderung. Einige bieten ihre Touren auch auf Englisch oder Spanisch an.