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Bahn baut im Oberen Elbtal

Zwischen Bad Schandau und Tschechien fällt ab Ende Juni ein Gleis weg. Die S-Bahnen fahren verkürzt, Fernreisende müssen teilweise umsteigen in Busse.

Von Dirk Schulze
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Ein Eurocity aus Prag auf dem Weg nach Dresden. Ab Ende Juni wird bei Bad Schandau an der Bahnstrecke gebaut.
Ein Eurocity aus Prag auf dem Weg nach Dresden. Ab Ende Juni wird bei Bad Schandau an der Bahnstrecke gebaut. © Daniel Schäfer

Bahnreisende müssen sich auf Einschränkungen im Oberen Elbtal einstellen, vor allem im grenzüberschreitenden Verkehr nach Tschechien. Ab dem 26. Juni steht zwischen Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz und dem tschechischen Dolní Žleb nur eins von zwei Gleisen zur Verfügung. Darüber informiert die Deutsche Bahn.

Der Grund sind Bauarbeiten an der international wichtigen Eisenbahnstrecke durchs Elbtal. Auf dem Abschnitt zwischen Bad Schandau und der tschechischen Grenze werden ein neues elektronisches Stellwerk, neue Gleisen und Oberleitungen sowie neue Stütz- und Lärmschutzwände gebaut. Die vom Personenverkehr und Güterverkehr stark frequentierte Strecke soll damit fit gemacht werden für die kommenden Jahrzehnte, erklärt die Bahn.

Von Juni 2022 bis Februar 2023 werden zunächst die Oberleitungen erneuert, erst am elbseitigen Gleis, dann am bergseitigen. 2023 starten dann Arbeiten am Güterbahnhof Bad Schandau Ost. Von 2023 bis 2025 soll zudem das Hirschmühlenviadukt nördlich des Haltepunktes Schmilka-Hirschmühle erneuert werden.

Bei den Bauarbeiten kommen große Maschinen, Bagger, Stopfmaschinen und zeitweise Bohr- und Rammgeräte zum Einsatz. Trotz moderner Geräte kann es dabei zu Baulärm kommen, erklärt die Deutsche Bahn und bittet Anwohner um Entschuldigung.

Ersatzverkehr mit Bussen

Für Reisende bedeutet das folgende Fahrplanänderungen in der Zeit ab 26. Juni (6 Uhr) bis Februar 2023:

  • S-Bahnen der Linie S 1 (Meißen Triebischtal―Dresden―Schöna) fahren nur bis Bad Schandau. Ab Bad Schandau besteht ein Ersatzverkehr mit Bussen (rechtselbisch) bis Schmilka Grenzübergang.
  • Der Saisonzug der Linie RE50 (Saxonia-Express) verkehrt bis/ab Bad Schandau (Hinfahrt: ab Leipzig Hbf 8 Uhr, Rückfahrt: ab Bad Schandau 17.15 Uhr).
  • Für die Nationalparkbahn U28 besteht kein direkter Anschluss in Bad Schandau von/an die S1 in/aus Richtung Děčín. Montags zwischen 8.30 Uhr und 16.30 Uhr verkehrt ein Ersatzverkehr mit Bus zwischen Bad Schandau und Děčín.
  • Die Fernzüge der Linie EC27 (Hamburg−Berlin−Dresden−Prag) enden vom 27. Juni bis 5. Dezember, an den Montagen, von 8.50 Uhr bis 16.55 Uhr, in Dresden Hbf. Als Ersatz fahren Busse zwischen Dresden und Usti nad Labem.

Komplettsperrung am 25. Juni

Größere Einschränkungen gibt es zuvor zur Einrichtung der Baustelle. Vom 25. Juni (14 Uhr) auf den 26. Juni (6 Uhr) wird die Bahnstrecke zwischen Bad Schandau und Schöna komplett gesperrt. Als Ersatz für die S1, U28 und den EC27 werden Busse eingesetzt. Einige Fahrten des Regionalexpress RE20 entfallen am 25. Juni 2022 in beiden Richtungen ersatzlos.

Die Bauarbeiten haben auch Auswirkungen auf den internationalen Güterverkehr bis nach Südost-Europa. Während der Bauphase können weniger Güterzüge durch das Elbtal verkehren. Sie werden umgeleitet.

Bereits jetzt laufen die Modernisierungsarbeiten auf dem Streckenabschnitt zwischen Königstein und Bad Schandau. Sie sollen bis 12. Juni abgeschlossen werden.