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Shisha-Raucher sollen Bastei-Brand ausgelöst haben

Zwei Tage lang brannte es Mitte Juli am weltberühmten Wahrzeichen, allein der Sachschaden ist fünfstellig. Jetzt meldet der Staatsanwalt einen Ermittlungserfolg.

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Flammeninferno nahe der weltberühmten Basteibrücke Mitte Juli. 115 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um den Brand zu löschen.
Flammeninferno nahe der weltberühmten Basteibrücke Mitte Juli. 115 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um den Brand zu löschen. © Daniel Förster

Für den verheerenden Waldbrand unterhalb des Basteifelsens Mitte Juli sollen vier junge Männer aus dem Irak verantwortlich sein. Wie die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden am Mittwoch mitteilten, wird gegen die Männer im Alter zwischen 24 und 25 Jahren wegen vorsätzlicher Brandstiftung ermittelt.

Die vier Männer stehen im Verdacht, auf einer zwischen Bastei und Kanapee-Aussicht gelegenen Fläche außerhalb der Wanderwege im Nationalpark Sächsische Schweiz Wasserpfeife geraucht und den Waldbrand ausgelöst zu haben. Brandursachenermittler konnten am Tatort Beweismittel sicherstellen, das diesen Tatverdacht erhärtet, hieß es.

Bei Wohnungsdurchsuchungen an diesem Dienstag in Dresden haben Ermittler aus Pirna unter anderem Handys sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Bei der Aktion wurde die Dresdner Polizei von der sächsischen Bereitschaftspolizei unterstützt. Die Ermittlungen werden noch geraume Zeit in Anspruch nehmen, so die Staatsanwaltschaft weiter.

Der entscheidende Hinweis auf die mutmaßlichen Täter kam von Thomas Fischer, einem Reporter der Bild-Zeitung (hier der Bericht). Ihm dankte Polizeipräsident Lutz Rodig ausdrücklich. Darüber hinaus seien zahlreiche weitere Hinweise auf das Shisha rauchende Quartett am Brandtag eingegangen.

Der Brand war in der Nacht vom 17. Juli zum 18. Juli auf einer Fläche von rund 2.500 Quadratmetern nahe der Basteibrücke bei Lohmen ausgebrochen. Es dauerte mehr als zwei Tage, bis das Feuer in dem schwer zugänglichen Gebiet gelöscht werden konnte. 115 Feuerwehrleute kämpften mit den Flammen, außerdem kamen Höhenretter zum Einsatz. Schließlich konnte ein Übergreifen des Feuers auf Wohnhäuser in Rathen verhindert werden.

Der Sachschaden wird auf rund 50.000 Euro geschätzt. Der ideelle Schaden durch den Verlust des Mischwaldes aus Kiefern, Buchen und Birken ist nicht zu beziffern. Der Baumbestand war teils 200 Jahre alt. Außerdem war das Gebiet ein idealer Rückzugs- und Brutort für Fledermäuse, Insekten und Vögel. (SZ)