Schweres Gerät hat auf der Bastei Stellung bezogen. Auf der verschneiten und gesperrten Aussichtsplattform thront jetzt ein Bagger. Es ist der Vorbote für ein Millionenprojekt, das der Freistaat auf der meistbesuchten Felsformation der Sächsischen Schweiz plant. Bis Ende 2022 wird hier eine neue, schwebende Aussichtsplattform gebaut.
Der Neubau soll den darunter liegenden Felsen entlasten. Denn der Sandstein ist porös. Aus Sicherheitsgründen mussten deshalb bereits 2016 die vorderen zehn Meter der Basteiaussicht gesperrt werden. 2019 wurden dann das alte Geländer und der Betonboden entfernt. Die Felsoberfläche ist anschließend versiegelt worden.
Felssicherung startet nun
Bevor die schwebende Aussicht gebaut wird, muss jedoch der bröckelige Felsen umfangreich gesichert werden. Diese Arbeiten sollen nun beginnen. Das poröse Gestein wird künftig in seinem Inneren von einem Geflecht aus Stahl zusammengehalten. Dazu werden von oben acht bis zehn Stahlpfähle bis zu einer Tiefe von 19 Metern in den Sandstein getrieben. Der vordere Pfeiler wird mit querlaufenden Felsnägeln an das Massiv gebunden. Am Fuße der Wand soll zudem eine Schale aus Spritzbeton ein weiteres Abbröckeln verhindern.
Ist der Felsen stabil genug, kann der Bau der neuen Aussicht beginnen. Die schwebende Plattform soll nur im hinteren Bereich auf dem Sandstein aufliegen.

Im vorderen Bereich wird der Steg frei über dem Felsen schweben - und jährlich bis zu 1,5 Millionen Touristen tragen. Etwa 20 Meter lang und bis zu 3,50 Meter breit sowie barrierefrei soll die neue Aussicht sein. Die Kosten für das Großprojekt liegen bei rund 2,5 Millionen Euro.
Touristen ignorieren Absperrung
Damit die Bauleute Platz für die Felssicherung haben, wurde die Basteiaussicht komplett gesperrt. Ein hoher Zaun grenzt den Bereich neuerdings weiträumig ein. Da der Blick übers Elbtal durch die Bauarbeiten getrübt ist, lassen sich einige Touristen zu teils waagemutigen Manövern hinreißen. Ein Reporter von Sächsische.de konnte vor Ort beobachten, wie Ausflügler über die Absperrung kletterten, um trotzdem zur Aussicht zu gelangen. Das kann auf dem eisigen Untergrund gefährlich enden.
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