Wanderwege gibt es in der Sächsischen Schweiz viele. Einer hat sich in den vergangene Jahren vom Geheimtipp zum absoluten Besucherliebling entwickelt. Gemeint ist der Forststeig Elbsandstein - eine rund 110 Kilometer lange Trekkingroute durch die Sächsische und Böhmische Schweiz. Vor allem Mehrtageswanderer sind auf dem abgelegenen Pfad, der sich fernab von Siedlungen und Straßen über insgesamt 13 Tafelberge schlängelt, unterwegs. Wer das Abenteuer antritt, kann unterwegs in fünf Trekkinghütten und auf sechs Biwakplätzen naturnah übernachten.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 8.600 Übernachtungsgäste am Forststeig gezählt. Das waren 50 Prozent mehr als noch 2019. Und das, obwohl die Saison wegen der Corona-Pandemie später begann und früher endete. Auf den Boom will der Sachsenforst nun reagieren.
An zwei Biwaks sollen neue Hütten aufgebaut werden. Konkret geht es um das "Quirl-Biwak" südlich von Pfaffendorf unweit vom Quirl sowie das "Zehrborn-Biwak" im hinteren Bielatal unterhalb der Grenzplatte. Beide wurden erst im vergangenen Jahr eröffnet.

An den Biwaks können Wanderer im mitgebrachten Zelt campieren. Vor Ort steht zudem eine überdachte Sitzgruppe aus Holz. Mehr Schutz vor Wind und Wetter gibt es nicht. Das soll sich mit den neuen Hütten ändern. Denn darin soll nicht nur gepicknickt werden können. Die Hütte soll auch Platz für eine Notübernachtung für bis zu vier Personen bieten.
Wie die neuen Hütten aussehen sollen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Studenten an der Professur für Gebäudelehre an der Technischen Universität Dresden. Insgesamt 13 von ihnen nehmen im aktuellen Wintersemester an einem Seminar teil, das sich auch um den Forststeig dreht. Ihre Aufgabe ist es, die neuen Schutzhütten zu entwerfen.
Studenten der TU Dresden konkurrieren mit ihren Ideen
Diese sollen aus natürlichen Materialien gebaut, wetterfest, transportabel und so klein wie möglich sein. Das sind die Bedingungen, die der Sachsenforst an die angehenden Architekten gestellt hat. Zwei der 13 Entwürfe sollen am Ende nicht nur auf dem Papier, sondern tatsächlich umgesetzt werden. Welche das sind, das entscheidet einen achtköpfige Jury, die aus Architekten und Vertretern des Sachsenforsts besteht. Ende April sollen die Sieger bekannt gegeben werden.
"Wir wollen den Forststeig mit den zwei neuen Schutzhütten attraktiver gestalten und bereichern", sagt Uwe Borrmeister, Leiter des Forstbezirkes Neustadt. Dass das gelingen kann, haben TU-Studenten bereits 2015 gezeigt. Damals kooperierte der Sachsenforst zum ersten Mal mit der Fakultät für Architektur - mit dem gleichen Ziel. Ein Jahr später wurden zwei individuell designte Schutzhütten am Forststeig aufgebaut. Nach fünf Jahren wird die Kooperation mit der TU Dresden nun fortgeführt.
Welche Entwürfe dieses Jahr das Rennen machen, steht zwar noch nicht fest. Sächsische.de durfte die Studenten jedoch bei ihrer Arbeit begleiten.
Das sind die Entwürfe für den Elbsandstein
Die Entwürfe der Studenten will der Sachsenforst in einer Ausstellung zeigen. Vermutlich soll diese Ende April in Pirna stattfinden, kündigt Uwe Borrmeister an. In dem Rahmen sollen auch die beiden Gewinner gekürt werden.
Deren Entwürfe werden dann im Sommersemester mit lokalen Firmen umgesetzt und aufgebaut. Im Spätsommer könnten die neuen Schutzhütten dann an den beiden Biwaks am Quirl und an der Grenzplatte eröffnet werden.
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