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Diese fünf Wanderwege im Nationalpark sind wieder begehbar

In der Sächsischen Schweiz wurden weitere Wege freigeschnitten. Generell stehe das Wegenetz nicht infrage, erklärt die Nationalparkverwaltung.

Von Dirk Schulze
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Der Goldsteig ist einer der Wege in der Sächsischen Schweiz, die jetzt wieder frei sind. Zuvor war er durch Borkenkäferbäume blockiert.
Der Goldsteig ist einer der Wege in der Sächsischen Schweiz, die jetzt wieder frei sind. Zuvor war er durch Borkenkäferbäume blockiert. © Mike Jäger

Passend zur Herbstsaison sind fünf bekannte Wanderwege im Nationalpark Sächsische Schweiz wieder für Besucher freigegeben: Königsweg, Oberer Affensteinweg, Heringsloch, Gehackter Weg und Goldsteig. Das gibt die Nationalparkverwaltung bekannt. Allesamt waren sie durch den Borkenkäferbefall und das Fichtensterben längere Zeit nicht passierbar. Jetzt wurden sie freigeschnitten.

Die genannten Wege versprechen erlebnisreiche Wanderungen, erklärt die Nationalparkverwaltung. "Wir sind froh, dass wir es nach dieser langen Zeit nun verantworten konnten, Waldarbeiter diese Wege frei schneiden zu lassen, ohne dass sie sich zu großen Gefahren durch umbrechende Bäume oder abbrechende Kronenteile aussetzen mussten", sagt Betriebsleiterin Beke Hielscher. Zuvor war das aus Arbeitsschutzgründen nicht möglich.

Auch der Schreitharvester kam erneut zum Einsatz, eine besonders gesicherte und geländegängige Spezialmaschine, die der Nationalpark erstmals im vergangenen Jahr angefordert hatte. Insgesamt haben die Abreiten, an denen neben beauftragten Forstunternehmen auch Waldarbeiter und Ranger der Nationalparkverwaltung beteiligt waren, rund 24.000 Euro gekostet.

Warnschilder bleiben vorerst stehen

Warnschilder wie dieses weisen weiterhin auf die Gefahr durch umstürzende Bäume hin.
Warnschilder wie dieses weisen weiterhin auf die Gefahr durch umstürzende Bäume hin. © Mike Jäger

Auch wenn die Wege nun offiziell wieder als passierbar deklariert wurden, ist noch immer Vorsicht geboten. "Nach wie vor muss man auf diesen Wegen mit einer höheren Baumsturzgefahr rechnen als in normalen Wäldern", erklärt Andreas Knaak, Referent für Besucherlenkung im Nationalpark. Die Warnschilder bleiben deshalb an etlichen Wegen noch stehen. Sie sollen weiterhin vor abgestorbene Fichten warnen, die umbrechen können. Nach dem Waldbrand kommt die Gefährdung durch verbrannte Bäume hinzu.

Nationalpark will Wegekonzept beibehalten

Anlässlich der jüngsten Freischneideaktion betont der Nationalpark erneut, dass am Wegenetz in der Sächsischen Schweiz nicht gerüttelt werde: "Die Nationalparkverwaltung steht dauerhaft zu dem im Jahr 2000 mit den Wander- und Bergsportverbänden, den Naturschutzverbänden, dem Tourismusverband Sächsische Schweiz und den Gemeinden vereinbarten Wegekonzept im Nationalpark", heißt es wörtlich in der aktuellen Mitteilung.

Kritiker hatten der Nationalparkverwaltung wiederholt unterstellt, sie würde das Baumsterben als Vorwand zu nutzen, um Wege dauerhaft stillzulegen. Die Hohnsteiner Bürgerinitiative, die den Nationalpark zum Naturpark herabstufen will, behauptete sogar, es drohe angeblich ein Betretungsverbot.

Mehrzahl der Wege wurde freigeschnitten

Aktuell gelten nun laut Nationalparkverwaltung noch 6,5 Kilometer an Wanderwegen als unpassierbar, in der bisher schlimmsten Phase des Baumsterbens waren es mehr als 40 Kilometer. Die Differenz wurde auf großen öffentlichen Druck hin freigeschnitten.

Weiterhin gesperrt ist der Große Zschand im Kirnitzschtalgebiet sowie wegen Sicherungsarbeiten vorübergehend der Schulzengrund am Polenztal. Insgesamt umfasst das offizielle Wegenetz im Nationalpark Sächsische Schweiz rund 400 Kilometer Wanderwege.