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Fast 300.000 neue Bäume für die Sächsische Schweiz

Auf Freiflächen, die durch den Borkenkäfer entstanden, wurden von März bis Mai tausende junge Laubbäume gesetzt. Sie brauchen nun vor allem eines: Wasser.

Von Katarina Gust
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Im Forstrevier Großröhrsdorf werden von den Forstwirten Florian Strauß und Ingolf Otto junge Weißtannen gepflanzt.
Im Forstrevier Großröhrsdorf werden von den Forstwirten Florian Strauß und Ingolf Otto junge Weißtannen gepflanzt. © Sachsenforst/Kerstin Rödiger

Die kahlen Waldflächen, die der Borkenkäfer in der Sächsischen Schweiz verursacht hat, sollen wieder grün werden. Der Sachsenforst hat dafür im Landeswald des Forstbezirkes Neustadt eine große Pflanzaktion gestartet. Zwischen Mitte März und Mai wurden demnach knapp 270.000 junge Bäume für einen stabilen Zukunftswald in den Boden gesetzt.

Und zwar genau dort, wo der Borkenkäfer Freiflächen verursacht hat. Auf den sogenannten Blößen wurden vor allem Eichen (80.000 Stück), Ahorn, Lärche, Linde und Hainbuche gepflanzt. Zudem wurden an Waldrändern verschiedene Straucharten wie Pfaffenhütchen, Weißdorn, Schneeball, Schlehe und Hundsrose sowie Alleebäume gesetzt. Investiert wurde auch in den Waldumbau. In Fichten- und Kiefernwälder wurden fast 100.000 Weißtannen und Buchen eingebracht. Insgesamt pflanzten die Waldarbeiter des Forstbezirks Neustadt sowie beauftragte Firmen auf rund 92 Hektar fast 300.000 Pflanzen. Mehr als 50 verschiedene Baum- und Straucharten waren darunter.

Viele Jungpflanzen sind in letzten Jahren vertrocknet

Wegen des langanhaltenden Frosts konnte die Pflanzaktion in diesem Jahr erst relativ spät starten. Danach spielte das Wetter aber mit: kühle Temperaturen und regenreiche Wochen sorgten für ausreichend Feuchtigkeit im Oberboden. "Für den weiteren Anwuchsprozess der Pflanzen braucht es nun auch in den folgenden Wochen ausreichend Niederschlag. In den letzten Jahren sind leider immer wieder viele Jungpflanzen vertrocknet", sagt Sascha Schlehahn, Leiter des Staatsforstbetriebes bei Sachsenforst im Forstbezirk Neustadt.

Rehe und Rotwild werden gezielt bejagt

Wie erfolgreich die Bemühungen beim Waldumbau sind, hängt zudem von den Wildbeständen ab. Aus diesem Grund werde zielgerichtet Reh- und Rotwild gejagt. "Insbesondere frisch gepflanzte und seltene Bäume werden bevorzugt verbissen. Um die Investitionen in die Wälder von morgen zu sichern, ist eine gezielte Bejagung vor allem auf den Verjüngungsflächen erforderlich", sagt Schlehahn.

Bejagt werden parallel dazu auch Wildschweine. Das hängt aber weniger mit den Jungbäumen, sondern mit der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zusammen. Diese Tierseuche ist für den Menschen ungefährlich. Wildschweine, die sich damit infiziert haben, verenden in etwa 90 Prozent der Fälle allerdings über mehrere Tage qualvoll. Schwarzwild darf das ganze Jahr über bejagt werden, ausgenommen davon sind führende Muttertiere. Ziel ist es, die Schwarzwilddichte möglichst so weit abzusenken, dass es dem Afrikanischen Schweinepest-Virus schwerer, fällt sich in hoher Geschwindigkeit flächendeckend auszubreiten.