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Warum uns das Feuer in der Sächsischen Schweiz so schmerzt

Der Wald in der Sächsischen Schweiz brennt. Woher kommt die große Anteilnahme am Feuer im Elbsandsteingebirge? Versuch einer Antwort.

Von Karin Großmann
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Caspar David Friedrichs Bild „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ wurde zur Ikone in der Elbsandsteinmalerei.
Caspar David Friedrichs Bild „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ wurde zur Ikone in der Elbsandsteinmalerei. © Hamburger Kunsthalle

An diesem 31. August weht von Süden ein heftiger Wind. Mittags trägt er die Flammen vom Prebischtor her. Eine Feuerwalze rollt über Bäume und Felswände. In der Nacht treibt das Feuer sein unheimliches Wesen in den Schluchten. Der Himmel darüber ist rot. Rauchwolken steigen auf. Harzige Kiefern flammen immer wieder wie Fackeln auf. Am nächsten Tag entzündet sich plötzlich ein Fichtenhang. – So beschreibt der Publizist Werner Liersch den Brand von 1842 in der Sächsischen Schweiz. Einen schlimmeren gab es bis vor wenigen Tagen nicht. Die Erinnerung wurde im oberen Teil der Weberschlüchte auf der linken Seite des Weges mit krakeliger Schrift in den Stein gemeißelt: „Andenken an den Brant 1842“. Wanderer mussten damals zum Prebischtor über eine Fläche gehen, die von Felsbrocken übersät war. Die Gegend sehe einem Kirchhof mit Grabsteinen ähnlich, hieß es noch Jahrzehnte später in einem Reiseführer.

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