Fünf Tipps fürs Wandern im Elbsandstein

Fast jeder erinnert sich an die übervolle Basteibrücke im Sommer, an Menschenmassen in weiteren touristischen Hotspots, an das Parkplatzchaos im Kirnitzschtal. So voll wird es in den Herbstferien sicherlich nicht. Aber mit mehr Menschen ist zu rechnen, zumal zeitgleich zu Sachsen auch mehrere andere Bundesländer in den Herbstferien sind. Und ähnlich wie im Sommer werden viele Landkreisbewohner daheim bleiben. Grundsätzlich gilt: Gewandert werden darf in der Sächsischen Schweiz, solange es keine Ausgangsbeschränkungen gibt. Trotzdem gibt es einige Hinweise, die man beherzigen sollte. Die SZ hat sie zusammengestellt:
Tipp 1: Alternativen für touristische Hotspots
Jeder muss selbst entscheiden, ob er in Corona-Zeiten die beliebten und deshalb stark frequentierten Ausflugsziele ansteuert und dort ein höheres Infektionsrisiko in Kauf nimmt. Der Tourismusverband Sächsische Schweiz empfiehlt zum Beispiel, die Bastei in Stoßzeiten zu meiden. Es gibt aber in der Sächsischen Schweiz durchaus auch andere Ausflugsziele, die sich lohnen, entdeckt zu werden. Dazu gehören unter anderem die Rundwanderwege oberhalb des Kirnitzschtales. Aber auch der erst kürzlich wieder eröffnete Ungerturm bei Neustadt oder den Weifbergturm in Hinterhermsdorf. Eher ruhig ist auch am Hohburkersdorfer Rundblick sowie auf dem Gickelsberg in Goßdorf. Hier steht zusätzlich ein geologischer Pfad zur Verfügung. Der Tourismusverband verweist auf den aktuellen Tourenplaner mit über 200 Routen durch die Sächsische Schweiz. Darüber hinaus gibt es auch ausreichend Kartenmaterial vom Verlag Rolf Böhm in Bad Schandau und anderen.

Wer den Malerweg nutzt, sollte ebenfalls verschiedene Regeln beherzigen. Engstellen wie die Basteibrücke, das Nadelöhr am Pfaffenstein, die steile Stiege zum Hermannseck an der Oberen Schleuse in Hinterhermsdorf oder die Schrammsteinaussicht sollten morgens und möglichst nicht an den Wochenenden gewandert werden. Darüber hinaus sollte nicht gegen den Strom, sondern die Etappen eins bis acht gelaufen werden.
Tipp 2: Wandern mit dem Hund
Heiko Hesse, der Wirt der Kräuterbaude im Sebnitzer Ortsteil Saupsdorf hat einen Flyer erstellt, der unter anderem Verhaltensregeln, Wasservorkommen, hundetaugliche wie -untaugliche Ausflugsziele im gesamten Gebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz von Bad Schandau über Sebnitz bis Jetřichovice (Dittersbach) beinhaltet. Einige Hundebesitzer wissen vielleicht nicht, dass im Wald nicht nur Leinenpflicht besteht, sondern die Hunde auch noch an kurzer Leine geführt werden müssen. Ganz wichtig ist auch die Wasserbevorratung.
Er gibt fünf Wandertipps mit Routen, die ganz bequem auch mit dem Hund begangen werden können, so unter anderem in Hinterhermsdorf zur Oberen Schleuse oder durch das Weißbachtal. Empfehlenswert ebenfalls der Weg von der Neumannmühle über den Großen Zschand bis zum Zeughaus. Wer in der Böhmischen Schweiz weiterwandern will, sollte daran denken, dass der aktuelle Impfpass des Tieres mitzuführen ist. Außerdem sollte das Tier gechippt sein. Darüber hinaus besteht auch in Tschechien Leinenpflicht. Im Flyer findet man Informationen darüber, welche Wanderziele für Hunde nicht tauglich sind, wie zum Beispiel die Schrammsteinaussicht.

Erhältlich ist der kostenlose Flyer "Wandern mit Hund" in den Touristinformationen in Sebnitz, Hinterhermsdorf und Altendorf und natürlich in der Kräuterbaude.
Tipp 3: Rucksackverpflegung einpacken
Wer plant, einige auf dem Weg liegende Gaststätten zu nutzen, der sollte sich vorher informieren, ob diese geöffnet haben. Denn witterungsbedingt haben einige bereits geschlossen. Darüber hinaus sollte man bedenken, dass einige aufgrund der bestehenden Hygienevorschriften nicht mehr so viele Plätze anbieten können wie sonst. Aus diesem Grund sollte immer etwas Proviant für den Notfall eingepackt werden.
Generell mit in den Rucksack gehören ein Mund- und Nasenschutz zum Proviantbesorgen, für Bus, Bahn und Fähre sowie Desinfektionsspray. Denn die Hände sollten nach Passagen mit Leitern und Geländern desinfiziert werden, empfiehlt der Tourismusverband. Wer dann unterwegs eine Rast halten will, sollte sich dafür Plätze aussuchen, wo ein Abstand von 1,50 Meter zu anderen eingehalten werden kann. Dass Essensreste dann wieder eingepackt und nicht in den Wald geworfen werden, versteht sich von selbst.
Experten raten außerdem, Pausen oder Picknicks nicht an Engstellen oder direkt auf den Aussichtspunkten einzulegen, weil man diese dann für andere Wanderer blockieren würde.
Tipp 4: Keine risikoreichen Touren
Mit dem Herbst kommt auch mehr Regen und Feuchtigkeit. Die Bergwächtler hatten bereits in den letzten Monaten schon etliche Einsätze. Damit dies nicht so bleibt, müssen Wanderer vor allem auf das Wetter achten und das richtige Schuhwerk tragen. Der Deutsche Alpenverein rät darüber hinaus, von risikoreichen Touren ab, um Unfälle zu vermeiden. Damit werden das gesamte Rettungswesen und die Krankenhäuser in Risikozeiten entlastet.
Tipp 5: Wandern im Böhmischen
Wer einen Tagesausflug in die tschechischen Wandergebiete plant, sollte beachten, dass er sich in ein Risikogebiet begibt. Einer Wanderung steht aber nichts im Weg. Auch im angrenzenden Nationalpark Böhmische Schweiz gelten die Regeln wie im hiesigen Wandergebiet. Außerdem gilt: Wer weniger als 48 Stunden in Tschechien war, was bei einer Tageswanderung ja der Fall ist, muss nicht in Quarantäne. Allerdings sollte beachtet werden, dass die Restaurants schließen mussten.

Sie dürfen allenfalls nur durch ein Fenster Speisen und Getränke verkaufen. Deshalb an den Proviant denken.
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