SZ + Sebnitz
Merken

Zum Jahreswechsel auf die Basteiaussicht?

Läuft alles nach Plan, könnte Ende 2022 die neue Aussichtsplattform auf der Bastei stehen. Die nächsten Vorarbeiten dazu laufen bereits.

Von Daniel Förster
 3 Min.
Teilen
Folgen
Mit diesem Gerüst wird bald die schwebende Aussichtsplattform über dem Basteifelsen betoniert.
Mit diesem Gerüst wird bald die schwebende Aussichtsplattform über dem Basteifelsen betoniert. © Daniel Förster

Mit etwas Fantasie kann man sich jetzt schon vorstellen, wie die schwebende Aussichtsplattform auf dem Basteifelsen künftig aussehen wird. Sie erinnert derzeit eher an eine kleine Eisenbahnbrücke. Aktuell laufen die entscheidenden Vorarbeiten, damit an diesem Gerüst der Beton aufgebracht werden kann. Großes Ziel bleibt es, Ende 2022 die Arbeiten abzuschließen. Und vielleicht kann der Jahreswechsel 2022/2023 dann schon auf dem neuen Plateau begossen werden.

An dem Traggerüst wird demnächst die Schalung befestigt. Gebaut wird ein Steg, der sich lediglich im hinteren Bereich auf dem Felsen abstützt und im vorderen erodierten Bereich des Felsens in geringer Höhe frei über diesem schwebt. Ist der neue Steg fertig, wird das Stahlgestell wieder zurückgebaut. Läuft alles nach Plan, passiert das Ende des Jahres 2022. Zusätzlich soll die Erreichbarkeit des Aussichtspunktes, auch für Menschen mit Handicap, verbessert werden.

Die berühmte Basteiaussicht wurde am 12. Mai 2016 gesperrt, besser gesagt der vordere etwa zehn Meter lange Bereich. Geologen hatten im Fels unterhalb sprödes Gestein vorgefunden und Alarm geschlagen. Daraufhin wurde die darüber liegende Plattform dicht gemacht. Eigentümer der rund 300 Meter über der Elbe aufragenden Felsformation samt Panoramaplateau ist der Freistaat. Experten wurden beauftragt, wie man doch irgendwie diesen imposanten Aussichtspunkt ersetzen kann. Im April 2019 wurden die ersten Pläne für den schwebenden Aussichtssteg vorgelegt. Doch das war nur der Anfang. Damals stand das alte Plateau noch, welches in sensiblen Gebiet mühsam zurückgebaut werden musste. Im Mai 2019 wurden zum Beispiel die alten Wegplatten abgerissen und der restliche Beton abgekratzt - alles in Handarbeit. Auch das Geländer wurde abmontiert. Bevor jedoch mit dem Neubau begonnen werden konnte, folgten umfassende Naturschutzbeobachtungen. Ein ganzes Jahr lang wurde festgehalten, welche Pflanzen und Tiere am Basteifelsen wachsen, brüten und leben. Das wiederum beeinflusst den Bauablaufplan.

Im Juli 2020 kam dann die erlösende Nachricht aus der Landeshauptstadt. Die zuständige Oberste Naturschutzbehörde, die Landesdirektion hatte die naturschutzrechtliche Befreiung erteilt. Bis ins Jahr 2021wurden zunächst die Felsen umfangreich gesichert. Verwitterte Sandsteinfugen wurden mit Spezialmörtel verfüllt. Der Fuß des Felsens wurde mit einem etwa 100 Quadratmeter großen Korsett in Form einer Spritzbetonschale in den Farben des Sandsteins gestützt und verstärkt. Im Frühjahr 2020 wurde dann mit dem Neubau begonnen. Die Gesamtkosten für das Vorhaben liegen nach neuesten Schätzungen bei rund drei Millionen Euro. Das sind fast eine halbe Million Euro mehr, als bisher geplant. Neben den gestiegenen Baupreisen schlägt sich darin auch zusätzlicher Aufwand nieder, zum Beispiel wegen der schwierigen Baustellenlogistik und Ausführungstechnologie. (mit SZ/web)