Die Schrammsteinaussicht ist wieder sicher

Die Schrammsteinaussicht in der Sächsischen Schweiz ist wieder schick. Drei Wochen lang haben Höhenspezialisten im Auftrag der Nationalparkverwaltung die Geländer und Tritte an dem beliebten Aussichtspunkt östlich von Bad Schandau saniert. Die Geländer wurden mit Rostschutzmittel behandelt und anschließend mit dunkler, grünbrauner Farbe frisch gestrichen.
Zudem wurden sowohl am oberen Ende des Wildschützensteigs, der über Eisenleitern hinauf zur Aussicht führt als auch auf dem Felsgipfel einige Stufen erneuert sowie Gitterroste von Leitern und Plattformen ausgetauscht. Die bisherigen Holz- und Metallstufen waren stark abgenutzt und rutschig geworden, erklärt Hanspeter Mayr von der Nationalparkverwaltung. "Hier konnten wir mit entsprechenden Gitterroststufen wieder mehr Trittsicherheit herstellen."
Schrammsteine: Aussicht zeitweise gesperrt
Während der Arbeiten war es zeitweise zu kurzfristigen Sperrungen gekommen, die vor Ort ausgeschildert waren. Für den Auf- und Abstieg in den Schrammsteinen konnte von Besuchern die Umleitung über den Jägersteig genutzt werden, die Verbindung vom Schrammtor in Richtung Schrammsteinaussicht immer möglich.
Immer wieder ignorierten einige Touristen die Absperrungen und behinderten dadurch die Arbeiten. Dabei ist es gefährlich, trotz der fehlenden Leitersprossen über die Felsen zu klettern. Mancher griff auch in die Farbe eines frisch gestrichenen Geländers und machte seinem Ärger dann bei den Arbeitern Luft. Teilweise sei die frische Farbe sogar mutwillig mit den Schuhen wieder abgekratzt worden.
Andreas Rösler, Vorarbeiter auf der Baustelle in den Schrammsteinen, schildert, dass die Arbeiter bis zu fünfmal am Tag mit solchen Konfrontationen umgehen mussten. "Manche Leute haben überhaupt kein Verständnis."
Aber es gebe auch erfreuliche Begegnungen. Die Wanderer sind zwar traurig, dass die berühmte Schrammsteinaussicht gesperrt werden musste, geben den Arbeitern aber sogar Trinkgeld als Anerkennung für ihren anspruchsvollen Job.
Unbekannte verkippen Farbe
Eine unerfreuliche Entdeckung machten die Höhenspezialisten an einem Montagmorgen als sie zur Schrammsteinaussicht kamen, um ihre Arbeit fortzusetzen. Um nicht jeden Tag alles wieder nach oben tragen zu müssen, hatten sie kurz unterhalb der Aussicht ein Materialdepot angelegt. Dort lagerten an einem großen Felsblock ihre Arbeitsgerätschaften wie Farbe und Pinsel.

Der Block war nach dem Wochenende plötzlich rotbraun angestrichen. Vermutlich hatte jemand einen der dort gelagerten Farbeimer mit Rostschutzfarbe über dem Fels ausgeschüttet.
"Der rot verpinselte Stein ist natürlich sehr ärgerlich und beeinträchtigt das Erlebnis unberührter Natur, dass die meisten Besucher auf den Schrammsteinen erwarten", sagt Nationalparksprecher Hanspeter Mayr. Die Nationalparkverwaltung habe nun die ausführende Firma gebeten, die Farbe zu beseitigen und hofft, dass dies unkompliziert möglich sein wird.