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Unterirdischer Jahresbeginn in der Sächsischen Schweiz

An den nassen Elbsandsteinfelsen kann man derzeit nicht klettern. Daher begrüßt eine Dresdner Familie das neue Jahr in einer Höhle.

Von Mike Jäger
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Neujahr in der Lichtblickhöhle:
Hanka (16), Milan (11) sowie die Eltern Iris Bombach und Grischa Hahn (v.l.)
Neujahr in der Lichtblickhöhle: Hanka (16), Milan (11) sowie die Eltern Iris Bombach und Grischa Hahn (v.l.) © Mike Jäger

Eigentlich ist es eine Tradition unter den sächsischen Bergsteigern, das neue Jahr auf einem Gipfel zu begrüßen. Aber die Sandsteinfelsen in der Sächsischen Schweiz sind nass, und somit ist das Klettern aus Naturschutzgründen nicht erlaubt.

Eine Dresdner Bergsteigerfamilie - Iris Bombach und Grischa Hahn mit den Kindern Hanka und Milan – hatte deshalb die Idee, eine Höhle zu erkunden. Im Elbsandstein gibt es einige Höhlen. Die sogenannte Lichtblickhöhle befindet sich im Heringsgrund, ganz in der Nähe der Rübezahlstiege bei Schmilka und ist von dort mit einer kleinen Wanderung gut erreichbar.

Platzangst sollte man nicht haben

Der Höhleneingang befindet sich gleich neben dem Wanderweg. Es folgt ein etwa zwölf Meter langer Gang, wo man teilweise entlang kriechen muss, einige Felsböcke versperren den Weg. Aber durch die engen Spalten können die Kinder flugs durchschlüpfen, die Eltern müssen sich durch die Engstellen zwängen. Ähnlich wie alle Klettergipfel in einem entsprechenden Führer verzeichnet sind, gibt es einen Höhlenführer. Die Lichtblickhöhle hat die Schwierigkeit S1 auf der fünfstufigen Skala. Die Höhle ist für Kinder ein großes Abenteuer. Sie ist gut geeignet, ebenerdig, es besteht keine Absturzgefahr. Nur Platzangst sollte man nicht haben.


Wie es auf den Kletterfelsen Gipfelbücher gibt, befindet sich in der Höhle ein Höhlenbuch, in das sich alle eintragen. Es ist versteckt, nach einigem Suchen entdeckte es Milan in einer Felsspalte. Die Familie wünschte sich ein gutes Neues Jahr mit „Glück auf“ wie bei Bergleuten und Höhlenforschern üblich.

Unangenehm ist ein kleiner Bach in der Höhle. Unbedingte Ausrüstungsgegenstände sind daher: Lampen und wetterfeste, für Matsch geeignete Klamotten. An dem ungewöhnlich warmen Neujahrstag hatte man in der Höhle zumindest ein Gefühl von Winter. Unten an der Elbe in Schmilka zeigte das Thermometer 14 Grad Celsius an. In der Höhle waren es geschätzte sieben Grad. Am Höhlenausgang lag sogar noch etwas Schnee.