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Waldbrand: 91 Unternehmen beantragen Soforthilfe

Nach schleppendem Start haben mehr Touristiker aus der Sächsischen Schweiz die Waldbrandhilfen beantragt. Ausgeschöpft ist das Budget aber nicht.

Von Dirk Schulze
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Direkt vom Waldbrand betroffen ist nur ein kleiner Teil des Nationalparks. Die Folgen spürte aber die ganze Sächsische Schweiz.
Direkt vom Waldbrand betroffen ist nur ein kleiner Teil des Nationalparks. Die Folgen spürte aber die ganze Sächsische Schweiz. © Thomas Möckel

Mit Ende der Antragsfrist haben 91 Tourismusunternehmen aus der Sächsischen Schweiz die Waldbrand-Soforthilfe des Freistaats beantragt. Das teilt das Landratsamt in Pirna mit, das die Anträge bearbeitet. Die Unternehmen stellten demnach insgesamt 128 Anträge für ihre verschiedenen Betriebsstätten in Sebnitz und Bad Schandau sowie Reinhardtsdorf-Schöna und Königstein.

Zusammengerechnet wurden damit 1,09 Millionen Euro Waldbrandhilfe für die Monate August und September beantragt - und damit deutlich weniger, als zur Verfügung stand. Der Freistaat hatte knapp zwei Millionen Euro Soforthilfe für die vom Waldbrand betroffenen Tourismusbetriebe bereitgestellt.

Unternehmen kritisierten Antragsverfahren

Die Unternehmen beklagten jedoch eine umständliche Antragsprozedur. Viele verzichteten zudem von vornherein auf einen Antrag, da ihre Umsätze nicht in dem erforderlichen Maße eingebrochen waren - Voraussetzung für die Soforthilfe war ein Rückgang um mindestens 35 Prozent im Vergleich zu 2019.

Sachsens Tourismusministerium hatte die Antragsfrist aufgrund des zunächst schleppenden Rücklaufs um vier Wochen bis zum 18. November verlängert. Zudem seien die Zugangsregelungen nachjustiert worden.

Bisher 595.000 Euro Waldbrand-Hilfe bewilligt

Inzwischen konnten knapp 595.000 Euro an Soforthilfe bereits bewilligt werden, teilt das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit Stand vom 23. November mit. Das entspricht einem Anteil von bislang 62 Prozent der Anträge. Die übrigen Hilfsanträge sollen in den kommenden Wochen bearbeitet werden.


Die Soforthilfe konnten Hotels, Pensionen und Gaststätten sowie Tourismusdienstleister in der Sächsischen Schweiz beantragen. Je nach Standort und Größe waren Zahlungen von bis zu 5.000 Euro und in besonderen Fällen bis zu 20.000 Euro möglich.

Ausgelöst durch den Waldbrand im Juli und August in einem Teil des Nationalparks Sächsische Schweiz hatten zahlreiche Gäste ihre gebuchten Urlaube bis in den Herbst hinein storniert. Erst seit Oktober geht es wieder bergauf. Für die Tourismusanbieter in der Sächsischen Schweiz ist dies besonders schmerzhaft, da sie im Sommer die Reserven für den Winter erwirtschaften müssen, die nun vielerorts fehlen.