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Waldjugendspiele im Nationalpark

Im vergangenen Jahr mussten die Kinder auf den Wettbewerb im Wald der Sächsischen Schweiz verzichten. Jetzt geht's wieder raus in die Natur.

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Ein Schultag im Schatten des Liliensteins: Waldjugendspiele im Nationalpark.
Ein Schultag im Schatten des Liliensteins: Waldjugendspiele im Nationalpark. © Nationalpark/Tobias Pippig

Für 27 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Königstein hieß es kürzlich: Rucksack geschultert, Stifte gezückt und Wanderschuhe geschnürt. Die Dritt- und Viertklässler erleben im Schatten des Liliensteins, rund um die Bildungsstätte Sellnitz, einen Wettbewerb der etwas anderen Art: die Waldjugendspiele im Nationalpark Sächsische Schweiz.

In Kleingruppen mit maximal zehn Kindern durchlaufen die Dritt- und Viertklässler einen Parcours mit drei Stationen, an welchen sie ihre Geschicklichkeit, ihre Aufmerksamkeit und ihren Verstand anwenden müssen. Dabei erfahren die Schülerinnen und Schüler, welche Dinge in einen Wald gehören und welche eben nicht, wie der Holztransport funktioniert und welche Ausrüstung ein Waldarbeiter und ein Nationalpark-Ranger für ihre tägliche Arbeit benötigen.

Die einzelnen Stationen werden von Nationalpark-Rangern und durch die von der Commerzbank geförderten Umweltpraktikanten des Nationalparks betreut. Für den Wechsel zwischen den Stationen im Gelände erhalten die Kinder eine Karte – ein guter Orientierungssinn ist hier gefragt.

Die Natur verstehen lernen

Für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für das Team der Nationalparkverwaltung, ist es nach all den corona-bedingten Einschränkungen ein besonderes Erlebnis. „Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr die Waldjugendspiele hier im Nationalpark Sächsische Schweiz durchführen können", sagt Ulf Zimmermann, der Leiter des Nationalparks Sächsische Schweiz. "Draußen die Natur mit all seinen Sinnen erleben und spüren zu können, ist der beste Weg, um die Zusammenhänge und Abhängigkeiten von Mensch und Natur zu verstehen.“

Die Waldjugendspiele finden in Sachsen regelmäßig seit 1999 statt. Der Sachsenforst organisiert die jährlich stattfindenden Waldjugendspiele in allen sächsischen Forstbezirken sowie in den Großschutzgebieten. In Sachsen ist die Kampagne ein Gemeinschaftsprojekt der von Umweltministerium, Kultusministerium und des sächsischen Landesverbandes der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.

Im Nationalpark Sächsische Schweiz sind die Waldjugendspiele seit 2003 ein fester Bestandteil der Bildungsarbeit. Eine Ausnahme stellte die corona-bedingte Absage 2020 dar. In diesem Jahr wurden zum Schutz aller Beteiligten die Veranstaltungszahlen und auch die Gruppengrößen in den Veranstaltungen reduziert. 2021 werden nach aktuellem Stand nur rund die Hälfte der ursprünglichen Teilnehmerzahlen erreicht. Unter normalen Umständen nehmen jedes Jahr rund 6.000 Mädchen und Jungen der dritten und vierten sowie sechsten Klassen an den Veranstaltungen teil. (SZ)