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Verbraucherpreise steigen rasant weiter - diese Produkte sind jetzt viel teurer

Die Verbraucherpreise in Sachsen steigen derzeit schnell und heftig. Schuld sind vor allem die hohen Kosten für Energie und Nahrungsmittel. Ein Überblick.

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Die Kosten für Lebensmittel und Energie steigen in Sachsen derzeit besonders rasch an.
Die Kosten für Lebensmittel und Energie steigen in Sachsen derzeit besonders rasch an. © dpa/Jens Büttner (Symbolfoto)

Dresden. Die sächsische Jahresteuerungsrate erhöhte sich im März 2022 vermutlich auf 7,0 Prozent (Februar: 4,9 Prozent). Das teilt das Statistische Landesamt in Kamenz am Mittwoch mit. Die Preise für Energie- (33,8 Prozent) und Nahrungsmittelpreise (8,1 Prozent) bleiben die größten Inflationstreiber.

Wer trotz eines milden Winters in diesem Monat seinen Tank mit Heizöl (104,8 Prozent) oder Flüssiggas (101,4 Prozent) befüllen musste, zahlte deutlich mehr als vor zwölf Monaten. Gleichermaßen stiegen in dieser Zeitspanne die Preise beim Bezug von

  • Fernwärme (32,6 Prozent)
  • Erdgas (14,1 Prozent)
  • Strom (5,2 Prozent).

Die Preissteigerungen führen dazu, dass auch die Vorbereitung des Osterfests in Sachsen dieses Jahr teurer wird. So kosteten Eier aktuell im Vergleich zum Vorjahr 20,1 Prozent und die zum Bemalen benötigten Utensilien wie Farbstifte beziehungsweise Farbkästen 4,6 Prozent mehr. Wer bereits vorausschauend an die Befüllung der Osternester gedacht hatte, kam im Vergleich zu März 2021 an höheren Preisen für Schokoladentafeln (10,3 Prozent) oder Pralinen (5,2 Prozent) nicht vorbei.

Auch die Backzutaten für ein Osterbrot wurden teurer: Während die Preise für Butter (22,5 Prozent), Mehl (9,7 Prozent), Milch (8,0 Prozent) oder Zucker (5,9 Prozent) innerhalb der Jahresfrist stiegen, sanken sie für Mandeln (-8,2 Prozent) als Dekoration oder Trockenobst (-1,4 Prozent) als Füllung.

Im Vergleich zum Februar 2022 erhöhten sich die sächsischen Verbraucherpreise voraussichtlich um 2,4 Prozent, so das Statistische Landesamt. Teuerungen von mehr als 5 Prozent im Vergleich zum Vormonat gab es im Verkehr (6,5 Prozent) und für Bekleidung und Schuhe (5,3 Prozent). Grund sind unter anderem die Preissteigerungen für Kraftstoffe (20,8 Prozent) und dem Übergang auf die Frühjahrs-/Sommerkollektion bei Bekleidungsartikeln (6,3 Prozent).

Verbraucherschützer fordern weitere Entlastungen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert für den Fall weiter steigender Preise zusätzliche Entlastungen. Es sei nicht auszuschließen, dass sich der Preisanstieg bei Erdgas und in Folge auch bei Heizöl, Benzin, Diesel und Strom, aber auch bei weiteren Konsumgütern, weiterhin deutlich verschärfen werde, erklärte Verbandschefin Jutta Gurkmann am Mittwoch in Berlin.

Zugleich wies Gurkmann darauf hin, dass die Versorgung privater Haushalte mit Gas in Deutschland so gut wie möglich gesichert wird. Zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erklärt, dass die Regierung sich vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung vorbereitet und die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas in Kraft gesetzt hat.

"Im Falle von Versorgungsengpässen unterliegen die privaten Haushalte als sogenannte "geschützte Kunden" einem besonderen Schutz, im Unterschied zu vielen Unternehmen", betonte Gurkmann. "Den Verbraucherinnen und Verbrauchern wird im Zweifel das Gas zuletzt abgestellt." Die Bundesregierung müsse nun aber noch mehr Tempo machen beim Ausbau erneuerbarer Energien und der Förderung von Energieeffizienz.(SZ/dpa)