Bischof Bilz tauft "Lifeline"-Rettungsschiff

Wewelsfleth/Dresden. Ein neues Flüchtlingsschiff des Dresdner Vereins "Mission Lifeline" soll künftig Flüchtlinge im Mittelmeer retten. Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz taufte am Freitag im schleswig-holsteinischen Elbhafen von Wewelsfleth (Kreis Steinburg) die "Rise Above".
Der Verein hat das ehemalige Torpedofangboot der Bundesmarine Ende 2019 erworben und baut es seitdem in Wewelsfleth zu einem Rettungsschiff um. Die Kosten belaufen sich nach Vereinsangaben auf rund 600.000 Euro und werden aus Spenden gedeckt. In den nächsten Wochen soll die "Rise Above" ins Mittelmeer überführt werden, wo sie vor der nordafrikanischen Küste ihren ersten Einsatz beginnt.
Es sei ein Gebot der Nächstenliebe, Menschen vor dem Ertrinken zu retten, sagte der evangelische Bischof. Er unterstütze die lebensrettende Arbeit von "Mission Lifeline", und ihn beeindrucke der hohe persönliche Einsatz der Crew. Bilz: "Die zivile Seenotrettung übernimmt stellvertretend Aufgaben, die dringend einer politischen Lösung bedürfen." Er sei auch stolz darauf, dass ein Schiff zur Rettung von Flüchtlingen von Sachsen aus losgeschickt werde.
In etwa vier Wochen werde die "Rise Above" ihre Fahrt beginnen, sagte Vereinsvorstand Axel Steier. Auf dem Weg nach Helgoland erfolge der Praxistest. Dann werde das Schiff Richtung Mittelmeer starten. Die zehn Mitglieder der Crew arbeiten ehrenamtlich. Das 25 Meter lange Schiff hat eine Krankenstation an Bord. Es kann zahlreiche Flüchtlinge aufnehmen und verfügt über aufblasbare Rettungsinseln. (epd)