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Steigende Zahl von Reichsbürgern in Sachsen registriert

Innerhalb kurzer Zeit hat sich die Zahl der Reichsbürger in Sachsen mehr als verdoppelt. Aktuell sind es etwa 2.500 Personen - davon gehören auch einige der rechtsextremistischen Szene an.

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bei 589 Ermittlungsverfahren gab es in Sachsen einen Bezug zur Reichsbürger-Szene.
bei 589 Ermittlungsverfahren gab es in Sachsen einen Bezug zur Reichsbürger-Szene. © Bernd Weissbrod/dpa (Symbolfoto)

Dresden. Die Sicherheitsbehörden rechnen zur Szene der sogenannten Reichsbürger und Selbstverwalter in Sachsen aktuell etwa 2.500 Personen. Das sind 600 mehr als Ende 2021, ein Jahr zuvor waren es 1.050.

"Das ist mehr als eine Verdopplung in kurzer Zeit - und der höchste Wert, seitdem dieses Spektrum Ende 2016 unter Verfassungsschutz-Beobachtung gestellt wurde", erklärte Linke-Politikerin Kerstin Köditz am Freitag in Dresden. Das Innenministerium hatte die Zahl in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten im Landtag genannt. Etwa 70 Personen davon rechnet man demnach der rechtsextremistischen Szene zu.

Köditz hatte auch nach Straftaten von "Reichsbürgern" gefragt. Nach Angaben des Justizministeriums gab es im vergangenen Jahr bei 589 Ermittlungsverfahren einen Bezug zu dieser Szene. Besonders häufig sei es um Nötigung (133 Fälle), Fahren ohne Fahrerlaubnis und Beleidigung (je 33 Fälle) sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte (28), Bedrohung und Betrug (je 24) gegangen.

Hinzu kämen etliche Körperverletzungen, Verstöße gegen das Waffen- und das Betäubungsmittelgesetz sowie einzelne Fälle von Geldwäsche, Erpressungen, Freiheitsberaubungen und Brandstiftung.

"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik nicht als Staat an. Sie sprechen etwa Grundgesetz, Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide. (dpa)