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Sieben neue Wolfsgebiete in Sachsen

In Sachsen sind zurzeit mehr als 30 Wolfsrudel unterwegs. Die Zahl der nachgewiesenen Welpen nahm dagegen ab.

Von Gunnar Saft
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In der Oberlausitz haben sich drei neue Wolfsrudel ausgebreitet. Die neuen Territorien liegen teilweise in Gebieten, wo vorher andere Wölfe gelebt haben.
In der Oberlausitz haben sich drei neue Wolfsrudel ausgebreitet. Die neuen Territorien liegen teilweise in Gebieten, wo vorher andere Wölfe gelebt haben. © A.Klingenberger / BR OHT

Dresden. Wölfe breiten ihren Lebensraum in Sachsen weiter aus. So gibt es im Freistaat aktuell 36 Wolfsterritorien, darunter sieben neue Gebiete, in denen die Tiere leben. Das teilte das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie am Donnerstag anlässlich des jetzt abgeschlossenen Wolfsmonitorings 2021/2022 mit.

In Sachsen leben demnach gegenwärtig 31 Wolfsrudel, vier Wolfspaare sowie ein Einzeltier. Die sieben neuen Territorien verteilen sich über das gesamte Bundesland. Außerhalb der Oberlausitz kamen in den vergangenen zwölf Monaten das Rudel Tiefensee-Löbnitz in Nordsachsen sowie die Wolfspaare Colditzer Forst im Leipziger Land, Marienberg im Erzgebirgskreis und Stolpen-Hohenstein im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge hinzu. Aber auch in der Oberlausitz gibt es drei neue Rudel – in Zimpel, der Noeser Heide und Tautewalde.

Die neuen Territorien liegen zum Teil in Gebieten, die vorher von anderen Wölfen besetzt waren. So konnten beim aktuellen Monitoring in fünf bekannten Territorien der Oberlausitz diese Tiere aber nicht mehr nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich um die Rudel Dauban, Elstra, Haselbach und Weißwasser sowie um ein territoriales Einzeltier im Raum Niesky.

Besonderer Wolf in neuem Rudel

Aus Sicht des Landesamtes sprechen diese Ergebnisse für eine „weiterhin hohe Dynamik innerhalb der Oberlausitzer Wolfsterritorien“. Zudem habe sich mit dem neuen Rudel Tautewalde erstmals in Deutschland ein Wolf aus der Population des Dinarischen Gebirges vermehrt, die sich von Slowenien über Serbien nach Bulgarien und Griechenland erstreckt.

In sechs sächsischen Gebieten konnte der Wolfsstatus bisher nicht eindeutig geklärt werden. Östlich der Elbe betrifft das fünf Regionen, in denen unklar ist, welche Wölfe diese Gebiete nutzen. Dazu gehören Linz und Moritzburg im Kreis Meißen, Johnsdorf im Kreis Bautzen sowie Dürrbach und Trebus im Kreis Görlitz. Westlich der Elbe handelt es sich um den Raum Crinitzberg im Kreis Zwickau. Das Landesamt verweist zudem darauf, dass im Erzgebirge mit einer Ausbreitung von Wölfen zu rechnen ist. Im Grenzgebiet zu Tschechien gibt es demnach bereits sechs Wolfsterritorien, im nahen Hinterland zwei weitere, so dass es auch von Süden her zu einem Zuzug von abwandernden Jungwölfen, die auf Partnersuche sind, kommen werde.

Weniger Welpen als im Vorjahr

Insgesamt konnten beim Monitoring diesmal 74 Welpen in 26 Rudeln nachgewiesen werden. Das sind 13 Welpen weniger als im Vorjahr. Tot aufgefunden wurden in Sachsen 17 Wölfe – zwölf kamen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, zwei starben einen natürlichen Tod. Zwei Wölfe wurden illegal getötet, in einem Fall blieb die Todesursache unklar.