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Spenden in Sachsen genauso hoch wie im Rekordjahr 2021

Die Spendenbereitschaft der Sachsen ist nach wie vor sehr hoch. Die meisten Hilfen gingen dieses Jahr an die Ukraine.

Von Connor Endt
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Dieses Jahr spendeten die Sachsen vor allem für die Ukraine-Hilfe viel Geld.
Dieses Jahr spendeten die Sachsen vor allem für die Ukraine-Hilfe viel Geld. © Symbolbild: Fotostand

Dresden/Berlin. Die Deutschen haben von Januar bis September 2022 rund 3,8 Milliarden Euro gespendet. Das teilte der Deutsche Spendenrat mit. Die bundesweiten Spenden seien damit genauso hoch wie im Vorjahr. Damals spendeten die Deutschen die größte Summe seit dem Beginn der Erhebungen vor 17 Jahren.

Im Freistaat hat die Spendenbereitschaft ebenfalls deutlich zugenommen. Die Sachsen waren besonders häufig bereit, für die Unterstützung ukrainischer Geflüchteter zu spenden.

Große Unterstützung für die Ukraine

Die Diakonie Katastrophenhilfe sammelte alleine für die Ukraine bundesweit bisher mehr als 65 Millionen Euro an Spenden. "Auch in Sachsen ist die Spendenbereitschaft für die Ukraine sehr groß", sagt Sigrid Winkler-Schwarz vom diakonischen Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen.

Im vergangenen Jahr wurden in Sachsen über 1,13 Millionen Euro an die Katastrophenhilfe gespendet. Diese Summe werde man in diesem Jahr "deutlich übertreffen", so Winkler-Schwarz. Die genaue Spendensumme wird aktuell noch erhoben.

Spenden aus Kollekten steigen wieder an

Im vergangenen Jahr brachen bei der Diakonie vor allem die Spenden durch Kirchengemeinde-Kollekten stark ein, da aufgrund der Corona-Pandemie kaum Kirchenbesuche möglich waren.

Diese Entwicklung scheint sich dieses Jahr nicht zu wiederholen. "Aktuell sieht es so aus, dass die Kollekten wieder ansteigen, auch wenn sie noch nicht so hoch wie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind", sagt Sigrid Winkler-Schwarz.

Caritas bekommt ebenfalls mehr Spenden

Auch für die Caritas haben die Sachsen dieses Jahr deutlich mehr gespendet. Laut Sprecher Andreas Schuppert hat die Caritas im Bistum Dresden-Meißen dieses Jahr rund 80.000 Euro an Spenden gesammelt. Den Spendenanstieg im Vergleich zum Vorjahr führt auch er auf den Ukraine-Krieg zurück.

Die Caritas sammelte zusammen mit den sächsischen Wohnungsbaugesellschaften im Frühjahr Spenden in Höhe von 31.500 Euro. Zusätzlich konnte die Caritas bei Kollekten und Sammlungen in den Gottesdiensten insgesamt etwa 48.000 Euro an Spenden sammeln. Diese Spenden wurden in den Ortsverbänden für soziale Beratungsdienste, Hospizdienste, soziale Kaufhäuser oder die Caritasarbeit in Osteuropa eingesetzt. Ein Teil der Spenden floss auch hier in die Ukrainehilfe.

Evangelische Landeskirche spendet 1,2 Millionen Euro Kirchensteuer

Eine besondere Großspende wird die Diakonie Sachsen in den kommenden Tagen erreichen. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche gibt die Einnahmen aus der 300 Euro-Energiepreispauschale an die Diakonie weiter.

Da die Pauschale einkommenssteuerpflichtig war, fielen insgesamt 1,2 Millionen Euro an Kirchensteuer an. Diese zusätzlichen Einnahmen werden der Diakonie für das Förderprogramm "Wärmewinter" zur Verfügung gestellt. Bei dem Programm werden unter anderem Wärmestuben und Essensangebote für Familien und Einzelpersonen in Not gefördert.

Lichtblick: Über 600.000 Euro Spenden für soziale Projekte in Sachsen

Die Leserinnen und Leser der Sächsischen Zeitung spendeten in der Spendensaison 2021/2022 bisher 607.371 Euro an die Stiftung Lichtblick. Die Initiative der Sächsischen Zeitung richtet sich an in Not geratene Menschen. Gut die Hälfte der Spendensumme wird verwendet, um Menschen in Armut zu helfen. Bisher waren mehr als 6.400 Spender aus ganz Sachsen beteiligt.