Jähes Ende für sächsisches Sex-Projekt für Behinderte
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Die Klingel ist schon abgebaut. Drinnen im Büro packt Paul Berthold die letzten Kisten zusammen, gefüllt mit Infomaterial, Kondomen und Plüschpenissen. Hund Piko liegt gelangweilt in der Ecke. Ansonsten ist hier nur ein Schreibtisch mit Laptop und Monitor übrig geblieben. Im großen Kalender an der Wand gegenüber endeten die Einträge Ende Juni. Paul ist wütend, er spricht schnell. "Das ist doch Irrsinn", sagt der Mann mit den lila und gelb gefärbten Haaren und dem dicken Ring in der Nase und zeigt –¨mal gar nicht pädagogisch wertvoll – zwei Stinkefinger. Es sind Pauls letzte Arbeitstage für den Verein Pro Familia. Der Sexualpädagoge wird jetzt arbeitslos. Seine Kollegen sind längst alle weg.