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Steinmeier lobt Zwickau als Vorreiter

Zwickau ist schon lange Standort der Automobilindustrie und neuerdings VWs Aushängeschild bei Elektromobilität. Jetzt kam der Bundespräsident zu Besuch.

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier informiert sich am Arbeitsplatz von Jessica Göhl, Mitarbeiterin im VW Werk Zwickau, über die Montage des Antriebsstrangs für die Elektrofahrzeuge ID.3 und ID.4.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier informiert sich am Arbeitsplatz von Jessica Göhl, Mitarbeiterin im VW Werk Zwickau, über die Montage des Antriebsstrangs für die Elektrofahrzeuge ID.3 und ID.4. © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild

Zwickau. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Umbau des Zwickauer VW-Werkes hin zu einer reinen Fabrik für Elektroautos als gutes Beispiel gelingender Transformation gewürdigt. "Niemand hätte gedacht, dass Zwickau wieder so etwas wie ein Taktgeber in der modernen Automobilindustrie wird", sagte er mit Blick auf die Lage zur Zeit der Wiedervereinigung vor 30 Jahren. Die Nachfrage nach Elektroautos sei ein Beleg für ihre Alltagstauglichkeit. Doch müsse die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut werden. Zugleich mahnte Steinmeier mit Blick auf die Antriebe der Zukunft, technologieoffen zu bleiben. Dabei verwies er etwa auf die Wasserstofftechnologie.

Das Automobilwerk in Zwickau war am Mittwoch Auftakt von Steinmeiers neuer Besuchsreihe "Industrielle Leuchttürme in Ostdeutschland". Das Werk mit fast 9000 Beschäftigten hat für VW eine Schlüsselrolle beim Umstieg auf Elektromobilität. Dazu wurde es für rund 1,2 Milliarden Euro umgebaut. Vor rund einem Jahr lief hier der letzte Verbrenner vom Band. Der Umbauprozess soll am Jahresende abgeschlossen sein. Am Standort werden auch Modelle anderer Marken des Konzerns gefertigt, etwa für Audi. Derzeit werden täglich mehr als 1.000 Elektroautos produziert, die Zahl soll auf bis zu 1400 Fahrzeuge steigen.

"Das Beispiel Zwickau zeigt, dass die Transformation eine Chance für Deutschland ist", betonte VW-Konzernchef Herbert Diess. "Wir können bei der E-Mobilität eine Führungsrolle übernehmen, wenn Politik und Unternehmen jetzt an einem Strang ziehen." Mehr Tempo mahnte er beim Ausbau der Ladeinfrastruktur, bei der Fertigung von Batterien und der Energiewende weg vom Kohlestrom an.

Am Mittag reiste Steinmeier weiter nach Leuna in Sachsen-Anhalt. Im dortigen Chemiepark wollte er sich über alternative Möglichkeiten der Stromspeicherung informieren, insbesondere sogenannten grünen Wasserstoff. Der Chemiepark Leuna vereint nach Angaben des Landes Sachsen-Anhalt mehr als 100 Chemie-Unternehmen auf einer Fläche von 13 Quadratkilometern. Die neue Besuchsreihe soll nach Angaben des Bundespräsidialamtes Ende August fortgesetzt werden. Wohin es das Staatsoberhaupt dann verschlagen wird, ist noch nicht bekannt. (dpa)