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Stimmung bei Sachsens Unternehmern geht in den Keller

Die Herbstumfrage der IHK in Sachsen registriert einen Absturz bei den Geschäftserwartungen. Das Ifo-Institut hingegen sieht die Lage nicht so negativ.

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Die Stimmung der Wirtschaft in Sachsen sei schlecht, teilen die Industrie- und Handelskammern mit.
Die Stimmung der Wirtschaft in Sachsen sei schlecht, teilen die Industrie- und Handelskammern mit. © Archiv/Bernd Thissen/dpa

Chemnitz/Dresden. Die sächsischen Unternehmer erwarten in den nächsten Monaten deutlich weniger Geschäft. Das vermelden die drei Industrie- und Handelskammern (IHK) im Freistaat am Freitag in Chemnitz. Die Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage sei allerdings nur leicht gesunken. Der IHK-Geschäftsklimaindex sinke zum dritten Mal in Folge und liege nun bei 82 Punkten. Im Frühjahr seien es noch 103 Punkte gewesen. Leicht verbessert hingegen zeigt sich der Ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober für die ostdeutsche Wirtschaft.

Den Angaben zufolge beurteilt ein reichliches Drittel der Unternehmen die Geschäftslage mit "gut". Das sei der niedrigste Wert seit Jahresbeginn 2021, hieß es. Fast die Hälfte der befragten Firmen berichte von noch zufriedenstellenden Umsätzen. Der Anteil der Unternehmen mit schlechter Geschäftslage sei im Vergleich zum Frühjahr um einen Prozentpunkt auf nun 17 Prozent gestiegen. Mit Ausnahme der Touristik sei die Lage in allen Branchen schlechter geworden.

Fast die Hälfte der Firmen hat finanzielle Probleme

Deutlichen stärker rutschten den IHK zufolge die Geschäftserwartungen ab. Mehr als jedes zweite Unternehmen rechnet demnach mit weniger Erlösen in den nächsten Monaten. Die Stimmung sei noch schlechter als im Frühjahr 2020, als die erste Welle der Corona-Pandemie das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben bestimmte. Der Rückgang der Erwartungen umfasse alle Branchen. Auch die finanziellen Probleme nähmen zu, berichten die IHK. Die Kassenlage stehe nur noch bei 54 Prozent der Betriebe auf soliden Füßen. Bei den anderen Firmen hingegen sinke das Eigenkapital und mehrten sich Forderungsausfälle. Deshalb nehme auch die Investitionsbereitschaft ab. Die Personalplanung verzeichne ebenfalls eine negative Tendenz.

An der Herbst-Konjunkturumfrage beteiligten sich im September laut IHK 1.622 Unternehmen aller Branchen mit rund 81.000 Beschäftigten.

Das Ifo-Institut verzeichnet eine bessere Stimmung

Das Ifo-Institut in Dresden verzeichnet derweil - bezogen auf Ostdeutschland - nicht ganz so negative Stimmungen. Im Oktober habe sich die Stimmung der ostdeutschen Firmen leicht verbessert, teilte das Institut mit. Vor allem im verarbeitenden Gewerbe hätten sich die Erwartungen "stark verbessert". Für den Dienstleistungssektor und die Baubranche hingegen kommt das Wirtschaftsforschungsinstitut zu einem ähnlichen Ergebnis wie die IHK: Die Lageeinschätzungen seien abgestürzt. Im Handel erhole sich die Stimmung. (SZ)