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Geld gegen Geschichte

Investor Winfried Stöcker will in Görlitz zwei Altbauten abreißen, um Parkplätze für das bekannte Jugendstil-Kaufhaus zu bauen. Seine Pläne spalten die Stadt.

Von Franziska Klemenz
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Die „Stille Post“ soll abgerissen werden, wenn es nach Investor Winfried Stöcker geht. Er möchte dort ein Parkhaus hinbauen.
Die „Stille Post“ soll abgerissen werden, wenn es nach Investor Winfried Stöcker geht. Er möchte dort ein Parkhaus hinbauen. © Nikolai Schmidt

Die Transparente sind verschwunden. Kahl wirkt die knochenfarbene Fassade. Das Streitobjekt ist leer, verlassen. Etwas zurückgesetzt, an einer Kurve liegt es. Eisblauer Lack bröckelt von einer breiten Pforte. Säulen aus Stein umzingeln die Veranda, als wären sie die Türsteher einer vergangenen Party, Bauzäune schotten das Gelände ab. Man hätte ihr einen harmonischen Ruhestand gegönnt, der 150 Jahre alten Villa. Doch das Stadthaus heizt die Gemüter auf wie kaum ein anderes. Seit Monaten streitet Görlitz darüber, was mit dem denkmalgeschützten Bau am Postplatz 6 geschehen soll.

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