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Strommasten sollen Lücken im Mobilfunknetz schließen

Strommasten rücken beim Ausbau von Handynetzen in den Focus. Eon hat in Sachsen eine Firma gegründet, die mit speziellen Antennen Funklöcher schließen soll.

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Strommasten stehen in der Dämmerung am Morgen auf einem Feld. Künftig könnten einige davon mit speziellen Mobilfunkantennen ausgestattet werden.
Strommasten stehen in der Dämmerung am Morgen auf einem Feld. Künftig könnten einige davon mit speziellen Mobilfunkantennen ausgestattet werden. © Symbolfoto: dpa/Federico Gambarini

Markkleeberg. Für den Ausbau des Mobilfunks in Deutschland könnten vor allem mit Blick auf den 5G-Standard verstärkt Strommasten genutzt werden. Der Stromkonzern Eon hat dazu eine Tochtergesellschaft in Markkleeberg bei Leipzig gegründet. Um größere Höhen zu erreichen, sollen die Antennen auch in den Mastspitzen über den Stromleitungen installiert werden, sagte Carsten Lagemann, Co-Geschäftsführer von Eon TowerCo der Deutschen Presse-Agentur.

Erste Pilotprojekte würden in Bayern und Nordrhein-Westfalen umgesetzt und sollen Anfang 2023 in Betrieb gehen. Mobilfunkstationen könnten in Strommasten rascher und für weniger Geld als beim Bau neuer Funkmasten eingerichtet werden.

Auch andere Stromnetzbetreiber stellen Masten für den Mobilfunk zur Verfügung. "Inzwischen sind rund 80 unserer Masten so ausgestattet", sagte ein Sprecher von Amprion. Hochspannungsmasten ließen sich prinzipiell nutzen, hieß es bei Vantage Towers. Das Unternehmen betreibt in Deutschland rund 19.400 Funkmasten, davon weniger als 0,5 Prozent auf Hochspannungsmasten.

Ein Manko sei der beschränkte Zugriff. Zudem sei mitunter die Statik nicht ausreichend, und die Zufahrt sowie die Stromversorgung der Sendetechnik könne eine Herausforderung sein, erklärte Sprecher Robin Hagenmüller: "Das Potenzial zum weiteren Ausbau stufen wir momentan aufgrund mehrerer Einschränkungen als relativ gering ein." (dpa)