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Unerwarteter Einzug in die alte Platte

Es war eine Sensation: In Leipzig lebt die Alpenfledermaus. Tierschützer versuchen nun, deren Leben in Ritzen unsanierter Plattenbauten zu erforschen.

Von Christina Wittig-Tausch
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Zarte Schönheit: Das Alpenfledermaus-Männchen ist ungefähr so groß wie eine Streichholzschachtel.
Zarte Schönheit: Das Alpenfledermaus-Männchen ist ungefähr so groß wie eine Streichholzschachtel. © Matthias Rietschel

Es ist kurz vor 19.30 Uhr an diesem wechselhaften Sommerabend, und Colette Henrichmann radelt in den Nordosten von Leipzig. In ihrem Anhänger transportiert sie ungewöhnliche Dinge, darunter die auseinandergebauten Ruten von Hochseeangeln und ein zusammengerolltes, engmaschiges Netz. Ihr Ziel ist das Plattenbauviertel Paunsdorf. Über zehntausend Menschen leben hier in Betongebäuden aus den 80ern, unweit des Amazon-Firmengeländes und in Hörweite der A 14. Zwischen begrünten Innenhöfen, Balkonen voller Geranien und einer Grünanlage mit Teich, dem Bogensee, haben aber noch ganz andere Wesen eine neue Heimat gefunden. Fledermäuse, genauer gesagt: Alpenfledermäuse.

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