Plauen. Der Regionalbusverkehr im Vogtlandkreis wird kommunalisiert. Die dafür nötigen Beschlüsse hat am Montagabend der Kreistag mehrheitlich in Plauen gefasst. Das Landratsamt teilte mit, der Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Vogtland werde die Geschäftsanteile des bisherigen Busverkehr-Anbieters für insgesamt 400.000 Euro erwerben. Zur Finanzierung werde ein zinsloses Darlehen aufgenommen.
Verkäufer ist die Bietergemeinschaft Bus (BG Bus), die aus den beiden privaten Firmen Plauener Omnibusbetrieb GmbH (ehemals VEB Kraftverkehr Plauen) und der Verkehrsgesellschaft Vogtland mbH mit Sitz in Rodewisch besteht. Nach Angaben des vogtländischen Landrats Thomas Hennig gehen mit dem Kauf neben allen Verbindlichkeiten sämtliche Vermögenswerte wie Fuhrpark und Immobilien auf den Zweckverband über. Der CDU-Politiker hofft, dass noch in diesem Jahr ein entsprechender Notarvertrag unterzeichnet wird. "Es war mir wichtig, die Zitterpartie zu beenden. (...) Die Kommunalisierung ist der einzig richtige Schritt. Künftig werden die Busse unter Landkreisregie planmäßig und ausfallsicher durchs Vogtland rollen.“
Mit den Beschlüssen im Kreistag und im Zweckverband endete ein monatelanger Streit um den Busverkehr im Vogtlandkreis. Die BG Bus hatte zuletzt am vergangenen Donnerstag den Verkehrsvertrag wegen zu hoher Kraftstoffkosten und Personalausfällen kurzfristig gekündigt. Daraufhin kam das Busnetz in dem Landkreis am Freitag zum Erliegen. Nach einer Krisensitzung war der Busbetrieb am Samstag wieder aufgenommen worden, nun folgte die Kaufgenehmigung.
Noch 2019 hatte der Landkreis unter Hennigs Vorgänger Rolf Keil den Abschluss mit der Bietergemeinschaft Bus als "wesentlichen Meilenstein auf dem Weg zur Schaffung eines neuen Busangebots" bezeichnet. Der damals besiegelte Verkehrsauftrag hatte eine Laufzeit von zehn Jahren. (uwo)