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Busverkehr im Vogtland soll wieder kommunal werden

Am Freitag fuhr im Vogtlandkreis kaum ein Bus. Das soll sich am Sonnabend wieder ändern. Am Montag trifft sich der Kreistag zu einer Sondersitzung.

Von Ulrich Wolf
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Am Sonnabend sollen die Busse im Vogtland wieder fahren, am Freitag standen sie still.
Am Sonnabend sollen die Busse im Vogtland wieder fahren, am Freitag standen sie still. © Archiv/André Schulze (Symbolfoto)

Auerbach/Dresden. Vom Sonnabend an sollen wieder alles Busse im Vogtland planmäßig fahren. Das teilte der Plauener Landrat Thomas Hennig (CDU) am Freitagnachmittag nach einem Krisengespräch mit. Nach "zähen Verhandlungen" sei endlich eine "einvernehmliche Lösung" gefunden worden. Die Zeit der Ungewissheit sei vorüber. Nach einer kurzfristigen Kündigung des Busanbieters waren seit Freitagmorgen nahezu alle Busverbindungen im öffentlichen Nahverkehr im Vogtlandkreis ausgefallen.

Hennig betonte, nach dem Gespräch mit der Bietergemeinschaft (BG) Bus seien nunmehr "auch die Weichen für eine kurzfristige Kommunalisierung des Regionalbusverkehrs im Vogtlandkreis gestellt worden". Schon am Montag soll der Kreistag auf einer Sondersitzung beschließen, den Busverkehr wieder in die öffentliche Hand zu überführen. Die BG Bus gehört derzeit den privaten Firmen Plauener Omnibusbetrieb GmbH (ehemals VEB Kraftverkehr Plauen) und der Verkehrsgesellschaft Vogtland mbH mit Sitz in Rodewisch.

Dem Zusammenbruch des Busverkehrs am Freitag waren monatelange Streitereien vorausgegangen zwischen den Busfirmen auf der einen sowie dem Zweckverband Personennahverkehr Vogtland (ZVV) auf der anderen Seite. In diesem Verband haben sich der Landkreis Vogtland und die Stadt Plauen zusammengetan. Die BG Bus verlangte dem Landrat zufolge zuletzt Vertragsänderungen wegen gestiegener Dieselpreise und "hoher personeller Ausfälle".

Vor allem im Schülerverkehr gab es am Freitag Probleme. Die Elternchats seien "heiß gelaufen", hieß es seitens des Verkehrsverbundes. Die Freie Presse berichtete, dass Eltern sich weigerten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Andere bildeten Fahrgemeinschaften. Andere Vogtländer fragten sich, wie sie zur Arbeit oder zum Arztkommen sollen. Der Fahrgastverband Pro Bahn in Mitteldeutschland unterstellte den Akteuren "ein hohes Maß an Verantwortungslosigkeit und Unprofessionalität".

Die Stadt Plauen war von der Vertragskündigung nur teilweise betroffen, Straßenbahnen und Stadtbusse fahren. Ebenso planmäßig verkehrten verbundübergreifende Buslinien sowie der Eisenbahnverkehr. (mit dpa)