Dresden. Die Adventszeit hat begonnen - und es gibt mit Blick auf die vergangenen beiden Jahre diesmal eigentlich nichts, was daran hindert, wieder ganz normal Weihnachten zu feiern. Corona ist zwar noch da, spielt aber bei Weitem nicht mehr die beherrschende Rolle. Man darf sich sehen, es gibt Weihnachtsmärkte, Läden haben offen, Einkaufsmeilen sind voll. Und Lichterketten hängen auch überall.
Dennoch ist Weihnachten auch diesmal besonders - und irgendwie doch nicht wie immer. 2022 ist ein Jahr, das durch viele Krisen bestimmt ist. Krieg, Inflation, Energiekrise, hohe Lebenshaltungskosten: Können wir uns Weihnachten wie immer leisten? Dieser zentralen Frage geht die neue Folge des Podcasts "Thema in Sachsen" in Sachsen nach.
Drei Gäste aus den Bereichen Handel, Verwaltung und Kirche berichten über die Auswirkungen der Krisen auf die aktuelle "Weihnachtsstimmung" und welche Perspektiven sie sehen.
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Die Gäste in dieser Folge
Der Chef des Elbeparks in Dresden, Gordon Knabe, berichtet, wie die Stimmung bei Händlern und Kunden in Anbetracht der aktuellen Belastungen für die Gesellschaft ist - und, ob Menschen trotz Krise vor Weihnachten shoppen gehen. Knabe schildert außerdem, warum er der Diskussion um den Energieverbrauch von Weihnachtsbeleuchtung nur wenig abgewinnen kann und sagt: "Der Elbepark spart in der Adventszeit sogar 50 Prozent Energie." Weil LED-Lichterketten weniger Strom als die normale Center-Beleuchtung verbrauche, könne auch das ganze Jahr Weihnachten sein, meint Knabe scherzhaft und macht anschließend Ernst: Um künftig unabhängiger vom Strompreis zu werden, kündigt Knabe an, will der Elbepark 2023 große Teile seiner Dachflächen mit Solarmodulen ausrüsten.
Der Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung in Dresden, Robert Franke, ist in seiner Funktion für den Ablauf der Weihnachtsmärkte in der Landeshauptstadt zuständig. Franke berichtet, wie die Märkte angelaufen sind und blickt dabei insbesondere auf den Striezelmarkt, der nach zwei Jahren pandemiebedingten Ausfalls erstmals wieder stattfindet. Er erklärt, welche Spuren Corona hinterlassen hat und welche Rahmenbedingungen die aktuellen Krisen setzen. Zudem umreißt Franke grob, was die Stadt im Rahmen einer "Photovoltaik-Offensive" plant, um künftigen Energiedebatten mit nachhaltigen Konzepten begegnen zu können.
Die Pfarrerin der Dresdner Frauenkirche, Angelika Behnke, spricht zur Frage, was es bedeutet, wenn Weihnachten im Zweifel eine Nummer kleiner ausfallen muss, als gewohnt. Ist gleich alles schlecht, nur weil man sich nicht vergleichbar üppig beschenkt? Die Frage pauschal zu beantworten, sei mit Blick auf tatsächlich in existenzielle Not geratene Menschen "zynisch", so Behnke. Gesamtgesellschaftlich sei die Frage aber erlaubt. "Es sind nicht die materiellen Dinge, die Weihachten ausmachen. Die schaffen für kurze Zeit Zufriedenheit", so Behnke. Nachhaltig seien nicht-materielle Dinge. "Also etwas, woran man glauben kann, woraus man für sich selbst auch Frieden ziehen kann."
Ergänzende Links zu Themen, auf die in der Podcastfolge Bezug genommen wird:
- Sachsen hofft auf viele Touristen in der Adventszeit
- So lief das erste Striezelmarkt-Wochenende in Dresden
- Was Sie zu den Weihnachtsmärkten in Sachsen wissen müssen
- Der Dresdner Striezelmarkt ist eröffnet
- Debatte: Braucht Dresden Weihnachtslicht - oder nicht?
- Sommelier: "Glühwein müsste eigentlich noch teurer sein"
- "Es geht um das Überleben der Dresdner Weihnachtsmärkte"
- Warum es in Dresden in diesem Jahr keinen Riesenstollen gibt
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