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Weniger Autodiebstähle in Sachsen, dafür sind die Fahrzeuge teurer

In Sachsen werden immer noch vergleichsweise viele Autos gestohlen - jedoch weniger als in den Vorjahren. Der Wert der entwendeten Fahrzeuge ist dagegen deutlich gestiegen.

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Ein Mann versucht eine Autotür mit einer Metallstange aufzubrechen.
Ein Mann versucht eine Autotür mit einer Metallstange aufzubrechen. © Axel Heimken/dpa (Symbolbild)

Verglichen mit dem Jahr zuvor sind in Sachsen 2021 weniger Autos gestohlen worden. Zwar ist die Gesamtzahl der Diebstähle mit insgesamt 538 gesunken, der Wert der jeweils entwendeten Fahrzeuge sei durchschnittlich jedoch gestiegen, wie aus dem Diebstahlreport des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht, der am Montag in Berlin veröffentlicht wurde. Die Autodiebe stahlen am häufigsten SUVs, also große und teure Geländewagen, darunter gleich drei Modelle von Land Rover.

Sachsenweit war das Risiko eines Autodiebstahls in Leipzig am höchsten, am wenigsten Sorgen mussten sich dagegen Autohalter in der Region Chemnitz machen.

Der wirtschaftliche Gesamtschaden für die gestohlenen kaskoversicherten Fahrzeuge beläuft sich im Freistaat dem Bericht zufolge für 2021 auf fast 9,3 Millionen Euro. Pro Diebstahl entstand demnach im Schnitt ein Schaden von 17.213 Euro. Das sind dem GDV zufolge fast sieben Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Mit 21.557 Euro Schaden pro Autodiebstahl wurden in Dresden somit überdurchschnittlich teure Autos geklaut. In Leipzig lag die Schadenshöhe dagegen durchschnittlich bei nur 13.087 Euro.

Spezialisierte Banden aus Osteuropa

Im Bundesvergleich lag Sachsen mit einer Diebstahlquote von 0,3 pro 1.000 Autos leicht über dem Bundesschnitt von 0,2. Die bundesweit höchste Quote hats Berlin mit 2,2. Autodiebe stahlen allein in der Hauptstadt 2.200 kaskoversicherte Pkw, das war etwa jeder fünfte Diebstahl in Deutschland. Grund für die vielen Taten in Berlin sind laut Polizei die Nähe und die schnellen Autobahnverbindungen zu Osteuropa, wo viele Wagen verschwinden, um ganz oder in Teile zerlegt verkauft zu werden. Der KfZ-Diebstahl wird laut Polizei von spezialisierten Banden aus Osteuropa dominiert.

Am geringsten hingegen waren die Quoten im Süden des Landes: In Bayern und Baden-Württemberg lagen die Quoten wie schon in den Vorjahren bei 0,1 Diebstählen pro 1.000 Autos.

Bundesweit wurden 9.805 versicherte Autos gestohlen, ein Rekordtief seit Beginn der Diebstahlstatistik. Diese Zahl lag erstmals in dieser Statistik unter 10.000. Im Jahr 2021 waren es acht Prozent weniger Diebstähle als im Vorjahr. Mitte der 1990er Jahre hatten die Versicherungsfirmen noch rund 100.000 Diebstähle pro Jahr registriert. Seitdem wurden die Autos unter anderem mit Wegfahrsperren besser gesichert, außerdem wird an den Grenzen zu Osteuropa besser kontrolliert und die Strafverfolgung wurde ausgebaut.

Weil von der Versicherungswirtschaft nur Autos mit einer Versicherung gegen Diebstahl erfasst werden, liegen die tatsächlichen Zahlen der Polizei etwas höher. Die Verhältnisse zwischen den Städten und Bundesländern sind aber gleich. (dpa)