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Podcast: Wird es noch mal richtig Winter in Sachsen?

Der milde Jahresbeginn stellt Sachsens Skiorte vor existenzielle Fragen. Wie sich Oberwiesenthal anpasst und wie künftige Winter aussehen: die neue Folge "Thema in Sachsen".

Von Fabian Deicke
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Ein Bild an das man sich im Winter wohl gewöhnen muss: Anfang Januar ist auf dem Skihang in Oberwiesenthal kein Betrieb möglich.
Ein Bild an das man sich im Winter wohl gewöhnen muss: Anfang Januar ist auf dem Skihang in Oberwiesenthal kein Betrieb möglich. © [M] Sebastian Willnow/dpa/SZ

Oberwiesenthal. T-Shirt statt Rollkragen: Das Wetter in Sachsen hat zum Jahreswechsel die Folgen des Klimawandels überdeutlich gemacht. In Dresden-Hosterwitz wurden am 31. Dezember 19,4 Grad gemessen: neuer sächsischer Rekord seit Beginn der Wetteraufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes.

So wie in Dresden ist es überall in Sachsen aktuell ungewöhnlich warm. Die Temperaturen sind die gesamte erste Woche des Jahres höher als üblich. "Und das wird auch die nächsten zwei Wochen wohl noch so bleiben", sagt Valeri Goldberg vom Institut für Hydrologie und Meteorologie an der TU Dresden im Podcast "Thema in Sachsen" voraus.

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Der Meteorologe erklärt außerdem, wieso es für einen richtigen Winter in diesem Jahr nur noch "ein Fünkchen Hoffnung" gebe. Mit Blick auf die zum Jahreswechsel gemessenen Höchstwerte spricht Goldberg von einer "neuen Kategorie von Erwärmung" und wagt eine Prognose für den Winter der Zukunft.

Für Sachsens Skiregionen bedeuten die aktuellen Bedingungen, dass nirgendwo mehr Betrieb möglich ist. Als letzter Ort schloss Altenberg unter der Woche seinen Hang, in Oberwiesenthal ist schon seit Weihnachten die Saison unterbrochen. Oberwiesenthals Bürgermeister, Jens Benedict, sagt im Podcast: "Die nächsten Wochen machen mir schon Sorgen."

Die Stadt am Fuße des Fichtelbergs ist mit über 6.000 Betten und mehr als 200 Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen der wichtigste touristische Wintersportort Sachsens. Die Folgen des Klimawandels mit immer trockener werdenden Sommern und warmen Wintern seien die größte Aufgabe für die Zukunft der Region. Benedict erklärt, wie sich seine Stadt wandelt, um perspektivisch vom Schnee unabhängiger zu werden.

Gäste in dieser Folge

Valeri Goldberg ist Meteorologe am Institut für Hydrologie und Meteorologie an der TU Dresden. Zu den Forschungsschwerpunkten des Wissenschaftlers zählt unter anderem das Erstellen regionaler Klimadiagnosen für Sachsen. Zudem leitet Goldberg an der TU die Arbeitsgruppe "Landnutzung und Rückkopplungen zum Klima", die sich mit dem Einfluss und den Folgen lokaler und regionaler Wechselwirkungen zwischen Landoberfläche und der Atmosphäre beschäftigt.

Valeri Goldberg, Wissenschaftler am Institut für Hydrologie und Meteorologie an der TU Dresden.
Valeri Goldberg, Wissenschaftler am Institut für Hydrologie und Meteorologie an der TU Dresden. © Lässig

Jens Benedict hat im September 2021 die Bürgermeisterwahl gewonnen, er war für das Bürgerbündnis Wiesenthal Einz angetreten. In seine Amtszeit fallen damit beide Corona-Winter, die den 2.500-Einwohner-Ort vor große Herausforderungen gestellt hatten, weil kaum Skibetrieb möglich war. Als eine der größten Aufgaben für die Zukunft der Stadt sieht er den Wandel zu einem Tourismusstandort mit Ganzjahresangebot an, ohne dabei die Tradition als Winter- und Leistungssport zu beeinträchtigen.

Jens Benedict, seit 2021 Bürgermeister von Oberweisenthal.
Jens Benedict, seit 2021 Bürgermeister von Oberweisenthal. © PR

Ergänzende Links zu Themen, auf die in der Podcastfolge Bezug genommen wird:

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