Sachsen
Merken

Wohngeldnovelle: Städte erwarten Flut von Anträgen

Sachsens Großstädte rechnen beim Wohngeld mit einer Verdreifachung der Anträge. Die Novelle des staatlichen Zuschusses belastet die Sozialämter.

 2 Min.
Teilen
Folgen
2022 gingen in Dresden im Schnitt 21.000 Wohngeldanträge ein. Im kommenden Jahr könnten es etwa 60.000 Anträge sein.
2022 gingen in Dresden im Schnitt 21.000 Wohngeldanträge ein. Im kommenden Jahr könnten es etwa 60.000 Anträge sein. © Patrick Pleul/dpa

Leipzig. Die Wohngeldnovelle beschert den großen Städten in Sachsen eine Flut an Anträgen. In den größten Städten Sachsens wird eine Verdreifachung der Anträge erwartet. Alleine in der Landeshauptstadt Dresden benötigt die Verwaltung dafür rund 90 Mitarbeitende zusätzlich, wie die Stadt mitteilte.

Im Vorjahr erhielten rund 6.000 Haushalte in Dresden Wohngeld, im Schnitt gingen 21.000 Anträge ein. Im kommenden Jahr könnten es etwa 60.000 Anträge sein. Zur Vorbereitung bleibt in Dresden die Wohngeldstelle des Sozialamts bis zum 13. Januar 2023 für den Besucherverkehr geschlossen.

In Leipzig gab es Ende November 2022 für 6.050 Haushalte Wohngeld. Im laufenden Jahr 2023 werden voraussichtlich rund 21.000 Haushalte wohngeldberechtigt sein, hieß es. In Chemnitz waren es im Vorjahr 3.300 Haushalte. Da auch hier mit einer Verdreifachung gerechnet wird, werden zusätzliche Mitarbeiter die Anträge bearbeiten.

Deutschlandweit erhalten 600.000 Haushalte den staatlichen Zuschuss zur Miete. Mit der Wohngeldreform werden bis zu 1,4 Millionen weitere dazu berechtigt sein. Die Zahlung soll um durchschnittlich 190 Euro auf 370 Euro im Monat aufgestockt werden. Wohngeld können Haushalte beantragen, die zwar keine Sozialleistungen beziehen, trotzdem aber wenig Geld haben. Die Höhe des Wohngeldes ist abhängig von der Anzahl der Haushaltsmitglieder, der Miete des Wohnraums sowie dem Gesamteinkommen der Haushaltsmitglieder. (dpa)