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Auf diesen Autobahnen warnt der ADAC vor Stau

Am Wochenende beginnen in weiteren Bundesländern die Sommerferien. Sachsens Schüler haben schon frei. Auf den Autobahnen in den Norden und Süden erwartet der ADAC lange Staus und Gedränge.

Von Erik-Holm Langhof
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An diesem Wochenende erwartet der ADAC den Höhepunkt der Reisewelle und vor allem auf den Straßen in Richtung Nord- und Ostsee mit Behinderungen.
An diesem Wochenende erwartet der ADAC den Höhepunkt der Reisewelle und vor allem auf den Straßen in Richtung Nord- und Ostsee mit Behinderungen. © Markus Scholz/dpa (Symbolfoto)

Dresden/Berlin. Hohe Staugefahr, Gedränge und lange Autoschlangen: Damit müssen laut dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) alle rechnen, die am kommenden Wochenende auf die Autobahnen wollen.

Der Grund: Alle Bundesländer außer Bayern und Baden-Württemberg werden dann Ferien haben. Der ADAC erwartet deshalb eines der staureichsten Wochenenden der Feriensaison.

Die Heimreiserouten könnten ebenfalls schon gut gefüllt sein, denn in einigen Bundesländern sind bereits die ersten Ferienwochen vorbei.

Auf welchen Strecken ist die größte Staugefahr?

Der ADAC erwartet eines der staureichsten Wochenenden der Feriensaison. Alle Bundesländer außer Bayern und Baden-Württemberg werden dann nämlich Ferien haben, so dass der Reiseverkehr weiter zunehme, erklärte der Verkehrsclub am Montag.

So beginnen in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und auch in Teilen der Niederlande die Sommerferien.

Aus Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und anderen Teilen der Niederlande werde bereits die zweite Reisewelle erwartet. Zudem herrsche inzwischen auch auf den Rückreiserouten Staugefahr.

Insgesamt prognostiziert der ADAC einen Reisesommer wie vor den Corona-Jahren. "Heimat- und Campingurlaub sind seit Jahren sehr beliebt, was sich auf den Fernstraßen und Zufahrtsstraßen in die Berge und an die Seen deutlich bemerkbar macht. Auch Autoreisen ins benachbarte Ausland sind dank weggefallener Corona-Beschränkungen wieder problemlos möglich", teilt der größte Autoverband mit.

Vor allem in Richtung Meer oder in den Süden sind jetzt viele unterwegs, auch die, die sich nicht an Ferientermine halten müssen. "Extrem groß ist die Staugefahr auch auf den Zufahrtsstraßen in die Mittelgebirge, die Naherholungsgebiete und Seenlandschaften", so der ADAC. "Da die Ersten bereits wieder auf dem Nachhauseweg sind, wird es auch auf den Gegenrichtungen der Autobahnen nicht überall störungsfrei laufen."

Straßen mit besonders großer Staugefahr in Sachsen sind:

  • A4 in beiden Richtungen zwischen Bautzen-Ost und Kodersdorf
  • A4 in beiden Richtungen zwischen Dreieck Dresden-Nord und Dreieck Nossen
  • A4 Dresden in Richtung Chemnitz zwischen Hainichen und Chemnitz-Ost
  • A9/A14 Schkeuditzer Kreuz mit Sperrung der Überfahrten
  • A14 in beiden Richtungen zwischen Mutzschen und Nossen
  • A17 in beiden Richtungen zwischen Heidenau und Bahretal
Auf diesen Autobahnabschnitten in Sachsen besteht besonders große Staugefahr.
Auf diesen Autobahnabschnitten in Sachsen besteht besonders große Staugefahr. © SZ-Grafik/Gernot Grunwald

Weitere Stellen mit großer Staugefahr in anderen Bundesländern:

  • Fernstraßen zur und von der Nord- und Ostsee
  • Großräume Hamburg und Berlin
  • A1 Bremen – Lübeck
  • A3 Würzburg – Nürnberg – Passau
  • A4 Kirchheimer Dreieck – Bad Hersfeld – Erfurt – Dresden
  • A5 Hattenbacher Dreieck – Frankfurt – Karlsruhe – Basel
  • A7 Hamburg – Flensburg
  • A7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte
  • A8 Stuttgart – München – Salzburg
  • A9 Halle/Leipzig – Nürnberg – München
  • A61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
  • A72 Leipzig – Chemnitz – Hof
  • A93 Inntaldreieck – Kufstein
  • A95/B2 München – Garmisch-Partenkirchen
  • A99 Umfahrung München

Hinzu kommen zahlreiche Baustellen sowie geplante Sperrungen auf Autobahnen. Ausführliche Informationen gibt es beim ADAC.

Droht auch im Ausland Stau?

Auf den klassischen Ferienrouten in Österreich und der Schweiz muss besonders auf Transitstrecken mit Staus gerechnet werden.

Das gilt in Österreich unter anderem für die Inntal-, Tauern-, Brenner-, Rheintal-, Karawanken- und Ost-Autobahn sowie die Fernpass-Bundesstraße. Eine Besonderheit gilt an den kommenden Wochenenden im Raum Reutte (Fernpass-Route), Kufstein (Inntal-Autobahn) und im Großraum Innsbruck für den Transitverkehr: Zwischen dem 9. Juli und dem 11. September ist es jeweils in der Zeit von Samstag, 7 Uhr, bis Sonntag, 19 Uhr, nicht gestattet, auf Ausweichstrecken abzufahren.

In der Schweiz sind ebenfalls die Transitstrecken und besonders die Gotthard-Route staugefährdet. Dort kann es auch zu Blockabfertigung kommen. Ab einer Wartezeit von mehr als einer Stunde vor dem Gotthardtunnel lohne sich die Ausweichroute (A13) über den San-Bernardino-Tunnel, rät der ACE. Zudem nennt der Autoclub die Strecken St. Gallen – Zürich - Bern (A1) und Basel – Zürich – Chur (A3) als stärker belastet.

In Tschechien sorgen Baustellen für Staugefahren auf der Autobahn D1 zwischen Prag und Brünn sowie auf der Autobahn D3 in Richtung Österreich. Vor allem rund um Benešov, südöstlich von Prag, haben sich in den vergangenen Wochen lange Schlangen gebildet. Beide Autobahnen sind beliebte Transitstrecken in den Süden und Südosten.

In Polen bilden Stauschwerpunkte vor allem Autobahnen und Landstraßen in Richtung polnische Ostsee. Die ist nicht nur bei Einheimischen, sondern auch bei Deutschen beliebt.

Für Urlauber mit Ziel Niederlande warnt der ADAC vor den derzeitigen Bauern-Protesten auf den Straßen. "Unter anderem waren und sind Autobahnen, Auffahrten und Landstraßen, die Zufahrt zum Flughafen Amsterdam-Schiphol sowie einige Grenzübergänge nach Niedersachsen (in der Provinz Groningen im Norden) blockiert. Teilweise bilden sich kilometerlange Staus", so der Automobilclub.

Vor allem auf Transit-Strecken in Österreich, der Schweiz oder in Tschechien kann es immer wieder zu langen Autoschlangen auf den Autobahnen kommen.
Vor allem auf Transit-Strecken in Österreich, der Schweiz oder in Tschechien kann es immer wieder zu langen Autoschlangen auf den Autobahnen kommen. © Archiv/Angelika Warmuth/dpa

An den Grenzen der europäischen Nachbarländer sollten Wartezeiten von rund 60 Minuten eingeplant werden, für Fahrten nach Slowenien und Kroatien, Griechenland und in die Türkei deutlich mehr. Bei der Einreise nach Deutschland sind die drei Autobahngrenzübergänge Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim) besonders staugefährdet.

Wann sollte ich am Wochenende losfahren, um Stau und Hitze zu vermeiden?

Die Hauptreisezeiten geben die Automobilclubs mit Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag an:

Am Freitag werden Pendlerstaus vor allem im süd- und mitteldeutschen Raum erwartet, zusätzlich einsetzender Reiseverkehr im gesamten Bundesgebiet. Hauptverkehrszeiten liegen zwischen 12 und 19 Uhr.

Am Samstag rechnet der ACE mit sehr hohem Verkehrsaufkommen bereits ab den Vormittagsstunden. Vor allem die klassischen Urlaubsrouten Richtung Süden, Westen und an die Küsten der Nord- und Ostsee sind belastet. Zwischen 8 und 16 Uhr ist mit dem höchsten Verkehrsaufkommen zu rechnen, auf den Heimreisespuren ab den frühen Mittagsstunden bis 18 Uhr. Auf den Nebenstrecken gibt es ebenfalls sehr viel Verkehr.

Am Sonntag prognostiziert der Autoclub bei gutem Wetter zusätzlich viel Ausflugsverkehr. Die Nebenstrecken rund um die Naherholungsgebiete sind entsprechend voll. Auf den Fernstraßen herrscht ab den Vormittagsstunden Urlaubsverkehr. Die Hauptreisezeiten liegen zwischen 10 und 14 Uhr und 16 bis 20 Uhr. Der Rückreiseverkehr ist zwischen Mittag und frühen Abend am stärksten.

Deshalb empfehlen der ADAC und der ACE: Möglichst antizyklisch fahren. Am besten vermeidet man Fahrten an den Stauwochenenden ganz und bricht in der Woche in den Urlaub auf, also etwa an einem Montag, Dienstag oder Mittwoch. Wo der Samstag als Anreisetag alternativlos ist, sollten längere Fahrten morgens so früh wie möglich beginnen. Bei kurzer Anreise kann man am Samstagnachmittag oder sonntags starten.

Hilfreich für die Reiseplanung sind Mobilitäts-Apps, die ein frühzeitiges Ausweichen bei langen Staus anzeigen. Hier ist auf einen Blick zu sehen, ab wann sich bei Störungen des Verkehrsflusses eine Ausweichstrecke überhaupt lohnt.

Hilfreiche Mobilitäts-Apps:

Etwas erleichternd für den Reiseverkehr wirkt sich das in der Zeit von 1. Juli bis 31. August geltende erweiterte Lkw-Fahrverbot (für Lkw ab 7,5 Tonnen) an Wochenenden aus. Das Fahrverbot tritt an allen Samstagen im Juli und August ab 7 Uhr auf vielen stark belasteten Autobahnabschnitten und einigen Bundesstraßen in Kraft und gilt jeweils bis 20 Uhr.

Grundsätzlich raten beide Autoclubs dazu, Notfallgepäck dabei zu haben, um im Falle eines längeren Staus nicht in eine Notlage zu geraten.

Ins Notfallgepäck gehören:

  • eine Reiseapotheke sowie die persönlichen Medikamente
  • eine Taschenlampe
  • Kleingeld
  • ausreichend Essen und Trinken (vor allem an heißen Tagen!)
  • eine Decke
  • eine Powerbank

Wie sollte ich mich bei Stau verhalten?

Wichtig ist: Bereits beim stockenden Verkehr sofort Rettungsgasse bilden. Nicht erst, wenn Einsatzkräfte mit Blaulicht und Martinshorn von hinten kommen.

Eine weitere, oft gestellte Frage: Muss ich bei Stau den Warnblinker setzen? Nach der Straßenverkehrsordnung in Deutschland besteht keine Pflicht, den Warnblinker zu setzen, wenn ein Autofahrer an ein Stauende fährt. Doch es ist auch nicht verboten und wird von den Automobilclubs empfohlen. So können Auffahrunfälle vermieden werden.

Bei einer Vollsperrung kann auch der Motor abgeschaltet werden. Wer länger als eine Minute im Stau steht, bei dem lohnt es sich, den Motor abzuschalten und so Kraftstoff zu sparen, so der ADAC. "Behalten Sie zudem immer Ihre Tankanzeige im Auge, damit Sie rechtzeitig eine Tankstelle anfahren können." (mit dpa)