Zu viele müde Politiker sind des Hasen Tod

Beginnen wir diese Kolumne heute bitte mit einer Schweigeminute – für alle Osterhasen, die diese Woche ihre Löffel abgeben mussten, weil übermüdete Politiker weit nach Mitternacht immer noch dachten, sie seien hellwach. Kurz vor ihrem Abnicken in die komatöse Tiefschlafphase ordneten sie deshalb im Viruswahn die Abschaffung der diesjährigen Osterfeiertage an. Quasi ein Abendmahl im Kanzleramt, bei dem am Ende nicht nur einer verraten wurde, sondern wir alle, und damit ein historisches Ereignis im Jahr Eins nach Coronas erstmaligen Erscheinen.
Doch nun, liebe Lesergemeinde, zu jedem Einzelnen von euch. Meine Frage lautet: Hast Du es danach auch getan? Hast du der Politik geglaubt, dass nun tagelang kein Lebensmittelladen seine Pforten öffnen wird und man schnell handeln muss? Geradeheraus gefragt: Hast auch du sofort den Lieblingshasen deiner Lieblingstochter geschlachtet und als Reservemahlzeit unten in der Tiefkühltruhe versteckt? Wenn die Antwort jetzt ein geflüstertes „Ja“ lautet, habe ich eine bittere Nachricht für dich: Alle Politiker haben widerrufen – auch der Apostel aus Sachsen. Der Hasentod war völlig umsonst. Und als Höchststrafe sucht Dich nun Deine Tochter, die den leeren Stall gefunden hat und wissen will, wo Purzel ist.
Mein Rat: Selbst ein wiederauferstandenes Osterfest hilft weder Kind noch Tier. Was nun allein bleibt, ist eine sündhaft teure Geldspende an den Nachwuchs, den dieser für Klamotten oder ein Dritt-Handy verballern kann. Purzel sollte zudem nicht aufgetaut und verarbeitet werden, sondern heimlich tief im Garten enden. Und dabei ja nicht erwischen lassen! Dein Töchterlein freut sich sonst noch über einen Laptop. Ein anderes Problem lässt sich dagegen leichter lösen. Wohin mit den vielen Ostereiern, die Purzel nun nicht mehr verteilen kann? Nun ja, die Eier einfach gaaanz lange in die Sonne legen und wenn sie so richtig nach Ohnmacht stinken, allen Politikern unter die Nase halten, die nach Mitternacht noch eine Idee haben.