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Sachsens Handball-Chef kandidiert für AfD

Uwe Vetterlein ist Präsident des Handballverbandes Sachsen - und möchte für die AfD in den Dresdner Stadtrat. Das löst Empörung aus. 

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© dpa

Frankfurt/Main. Das Präsidium des Deutschen Handballbundes (DHB) wird sich auf seiner Sitzung am Montag in Stuttgart mit der AfD-Kandidatur des sächsischen Verbandschefs Uwe Vetterlein beschäftigen. Dies bestätigte DHB-Präsident Andreas Michelmann am Donnerstag dem "Deutschlandfunk". Vetterlein, der auch Mitglied im DHB-Präsidium ist, wird bei dem turnusmäßigen Treffen nicht anwesend sein. Er tritt bei der sächsischen Kommunalwahl am Sonntag im Dresdner Wahlkreis 4 für die AfD an.

Der Spielbezirk Leipzig des Handball-Verbandes Sachsen (HVS) will deswegen ab sofort nicht mehr mit Vetterlein zusammenarbeiten. Das offene Bekenntnis Vetterleins zu den "nationalistischen, diskriminierenden und antidemokratischen Positionen und die Nutzung der populistischen Phrasen" der AfD sei mit dem Amt des HVS-Präsidenten nicht vereinbar und schade der Reputation der sächsischen Handballer, lautet die Begründung in einer öffentlichen Mitteilung. 

Man respektiere Vetterleins persönliche und politische Meinung, teile diese jedoch nicht und werde "ihn ab sofort nicht mehr aktiv in unsere Arbeit einbeziehen und ihn bei Veranstaltungen im Spielbezirk Leipzig nicht mehr berücksichtigen". Es gebe keine weitere Arbeitsgrundlage, heißt es in dem Schreiben. Seinen Vereinen wird der Spielbezirk dies ebenfalls nahelegen.

Beim Verbandstag am vergangenen Wochenende in Kesselsdorf wurde Vetterlein erst in seinem Amt bestätigt, allerdings mit dem schlechtesten Wahlergebnis aller Präsidiumsmitglieder. Kurz zuvor hatte er die Delegierten über seine politischen Ambitionen informiert. (SZ/dpa)