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Sächsische Zeitung holt zwei Titel

Bei der Wahl der „Journalisten des Jahres“ der Branchenzeitschrift „Medium“ wurden auch die Sieger in zehn Fachkategorien gekürt. Dort konnte die SZ zweimal gewinnen.

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© Arvid Müller

Frankfurt am Main. Bei der Wahl der „Journalisten des Jahres“ hat die Sächsische Zeitung zwei Preise gewonnen. In der Kategorie „Chefredakteur des Jahres - regional“ konnte Uwe Vetterick die meisten Stimmen auf sich vereinen, „Journalist des Jahres - regional“ wurde der SZ-Reporter Ulrich Wolf. Das teilte der Veranstalter, das „Medium Magazin für Journalisten“ am Montag mit.

In der Begründung hieß es: „Uwe Vetterick und seine Redaktion erleben vor Ort Tag für Tag, was es heißt, wenn die Stimmung im Land kippt. Seit Ende 2014 werden jeden Montag ,Lügenpresse‘- Parolen direkt vor der Dresdner Verlagstür skandiert. Die Berichterstattung über die politische Stimmung und Spaltung ist eine permanente Gratwanderung. Er muss seine angefeindete Redaktion auf Kurs halten und motivieren. ,Rückendeckung von oben‘ ist täglich nötig und wird von Vetterick gegeben. Zugleich treibt er redaktionelle Innovationen voran (z. B. das Onlineportal Schul-Navigator). Bester Lokaljournalismus unter widrigsten Bedingungen: Das verdient hohe Anerkennung.“

Die Wahl von Ulrich Wolf wurde mit folgenden Worten gewürdigt: „2015 war das Jahr, in dem Dresden nicht mehr als Elbflorenz glänzte, sondern zur Pegida-Stadt wurde. Ulrich Wolf hat Recherche dagegen gesetzt - und u.a. Lutz Bachmanns kriminelle Machenschaften aufgedeckt. Und er hat sich jeden Montag aufs Neue zwischen die Demonstranten gestellt - trotz unmittelbarer Drohungen gegen ihn persönlich. Er ist der Journalist Deutschlands, der sich am längsten und intensivsten mit dem Thema Pegida beschäftigt und von dessen Recherchen viele nationale Medien profitieren.“

Zur Journalistin des Jahres wurde Anja Reschke gewählt. Die Leiterin Innenpolitik beim NDR Fernsehen und des Politmagazins „Panorama“ überzeugte die Fachjury der Branchenzeitschrift „Medium Magazin“ nicht zuletzt mit ihrem Kommentar „Aufstand der Anständigen“ in den „Tagesthemen“ am 5. August. In der Begründung hieß es, dass die 43-Jährige damit gezeigt habe, was „der Journalismus in Zeiten der ,Lügenpresse‘-Vorwürfe braucht: Haltung.“

Rescke habe für ihren Kommentar einen heftigen Shitstorm in Kauf genommen, sich davon aber nicht beirren lassen. „Kein einzelner journalistischer Beitrag hat in diesem Jahr so viel Wirkung und Wirbel erzeugt wie dieser Kommentar von Anja Reschke. Als neue Innenpolitik-Chefin des NDR gab sie zudem dem Magazin ,Panorama‘ in diesem Jahr stärkere Relevanz und ihren Mitarbeitern die Möglichkeit für aufwendige Recherchen.“

Die gut 80 Mitglieder der Jury wählten in zehn Fach-Kategorien weitere „Journalisten des Jahres“ und vergaben den Preis für das Lebenswerk an Hans Leyendecker von der „Süddeutschen Zeitung“. Der undotierte Preis „Journalist des Jahres“ wird seit 2004 verliehen. Die Jury der „Journalisten des Jahres“ 2015 besteht aus renommierten Journalisten und Medienexperten sowie aus den jeweiligen Vorjahres-Preisträgern und Nachwuchs-Talenten der „Top30 bis 30“ des Jahres 2015.

Die Preisverleihung findet am 15. Februar im Deutschen Historischen Museum in Berlin statt. (szo)