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Schäuble schlägt kürzere Ferien vor

Bundestagspräsident Schäuble plädiert für eine Verkürzung der Sommerferien - wegen der Schüler. Der Lehrerverband reagiert umgehend.

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© Patrick Pleul /dpa (Symbolbild)

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat eine Verkürzung der Sommerferien ins Gespräch gebracht. „Bis auf Ausnahmen bleiben die Schulen noch einige Zeit geschlossen. Daher frage ich mich, ob die Verantwortlichen in den Ländern darüber nachdenken, die Schulferien in der Sommerzeit etwas zu verkürzen“, sagte der CDU-Politiker der Zeitung „Augsburger Allgemeine“.  Ein solcher Schritt böte Schülern die Gelegenheit, den durch die Corona-Pandemie versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen.

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„Im Moment ist ohnehin noch aus vielen Gründen unklar, wann und wie man im Sommer verreisen kann“, sagte Schäuble. „Das Urlaubskonto vieler Eltern dürfte durch die Krise jetzt schon strapaziert sein.“ Deshalb könne er die verstehen, „die sich fragen, wie sie da noch sechs Wochen Sommerferien organisieren sollen“. 

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) ist dafür, die Sommerferien zu kürzen. So könne versäumter Unterrichtsstoff nachgeholt werden.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) ist dafür, die Sommerferien zu kürzen. So könne versäumter Unterrichtsstoff nachgeholt werden. © Bernd von Jutrczenka/dpa

Für den Präsidenten des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, stehen kürzere Sommerferien wegen der Corona-Krise aktuell nicht zur Debatte. "Ich glaube, zum jetzigen Zeitpunkt eine Diskussion um die Verkürzung von Sommerferien zu führen, geht eigentlich fehl", sagte Meidinger am Freitag im "Deutschlandfunk". "Ich glaube auch, dass das gar nicht mal den großen Effekt hat." Vielmehr brauche es jetzt "ein großes Gesamtkonzept".

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Die Bildungsgewerkschaft GEW hatte außerdem einen "Corona-Bonus" bei den Schulnoten in diesem Schuljahr vorgeschlagen. Auch für diese Erwägung gab Meidinger noch keine endgültige Bewertung ab. "Jetzt sollen mal die Prüfungen geschrieben werden", sagte er. "Wenn sich tatsächlich herausstellt, dass da eine besondere Situation war, die zu schlechteren Ergebnissen geführt hat, dann muss man sich wirklich diese Geschichte anschauen." 

In Sachsen sei eine Verschiebung der Ferien derzeit noch kein Thema, teilt das Kultusministerium mit. Der Lehrplan an sächsischen Schulen habe auch einen Puffer. Der Lernstoff könnte demnach auch im nächsten Schuljahr nachgeholt werden.  Diese Diskussion müsse in Ruhe geführt werden, sagte auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), dafür sei es aber noch zu früh. (dpa/SZ)

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