Bautzen
Merken

Scharfe Werbung für die Senfwochen

Seit Dienstag gibt es in 19 Lokalen wieder zahlreiche Gerichte mit der Bautzener Spezialität. Darauf aufmerksam macht eine besondere Pyramide.

Von Carmen Schumann
 3 Min.
Teilen
Folgen
Eine Pyramide aus Senfeimern steht jetzt auf dem Schliebenkreisel in Bautzen.
Eine Pyramide aus Senfeimern steht jetzt auf dem Schliebenkreisel in Bautzen. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Lange wurde und wird in Bautzen über die Gestaltung des Schliebenkreisels debattiert. Manfred Lüdtke, Chef des Bautzener Senfmuseums und der Senfstube, hat nicht diskutiert, sondern einfach gemacht. Mit Genehmigung der Stadt stellte er am Montag mitten auf dem Kreisverkehr eine Pyramide aus über 100 Senfeimern auf. Eine bessere Werbung für die Senfwochen, die am Dienstag begonnen haben, kann sich der Gastronom nicht vorstellen.

Am Mittwoch sollen nach seiner Aussage noch Banner an der Begrenzung des Kreisverkehrs angebracht werden, die für die Marketing-Aktion der bekanntesten Bautzener kulinarischen Spezialität werben. Die Senfwochen enden am 8. September. Wie Manfred Lüdtke sagt, können am Tag danach die Eimer von Interessenten abgeholt werden. Diese sind übrigens nicht mit der leckeren Würzpaste, sondern mit Sand gefüllt.

Die Bautzener Senfwochen sind mittlerweile zum Selbstläufer geworden. Weder die Gastronomen, noch ihre Gäste möchten diese extra scharfen Wochen mit den speziellen Speisekarten in den Restaurants missen. Für die wachsende Beliebtheit spricht auch die Tatsache, dass sich im Vergleich zum Vorjahr zwei Lokale mehr an der Aktion beteiligen. Das sind das Hotel Best Western und das Restaurant „Wolfgangs“ an der Goschwitzstraße. Insgesamt nehmen 19 Bautzener Lokalitäten an den Senfwochen teil, von A, wie Alter Bierhof bis Z, wie „Zum Karasek“. Andreas Otto, der Inhaber des letztgenannten Restaurants, hat eine spezielle Speisekarte mit insgesamt fünf Senfgerichten aufgelegt. Das Bautzener Senfsüppchen mit Räucherlachs ist bei ihm der Renner. Ans Herz legen möchte er seinen Gästen auch die gepökelte Rinderzunge mit Senf-Meerrettich-Soße.

Manfred Lüdtke, Chef des Bautzener Senfmuseums und der Senfstube, ist Initiator der besonderen Werbeaktion für die diesjährigen Senfwochen.
Manfred Lüdtke, Chef des Bautzener Senfmuseums und der Senfstube, ist Initiator der besonderen Werbeaktion für die diesjährigen Senfwochen. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Frank Haase vom „Haseneck“ hat ebenfalls mehrere Senfgerichte auf der Speisekarte, und zwar verschiedene Kaninchengerichte, die alle mithilfe der gelben Würzpaste zubereitet werden. Und wer nicht nur ein Hauptgericht mit Senf verspeisen möchte, der kann das Senf-Menü bestellen, mit einer Senfsuppe, einem Kaninchenbraten und einem Senf-Eis vom Eis-Dealer.

Im Vorfeld der Senfwochen war über Facebook ein Wettbewerb unter Hobby-Köchen ausgelobt worden, die ihre Rezepte für ihre besten Senfgerichte einschicken sollten. Sieger wurde Tim Döke, Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Er hält sich zwar für einen nicht übermäßig begabten Hobby-Koch, aber er liebt den Bautz’ner Senf über alles und verfeinert fast alle Gerichte damit. Sein Siegergericht ist Hähnchenbrust in Senf-Pfeffer-Marinade mit Brokkoli-Nuss-Ecken. Dieses kann man in der Senfstube kosten.

Die Siegerprämie möchte Tim Döke aber nicht für sich behalten. Er spendet sie dafür, dass die Kinder und Jugendlichen aus dem Kinderheim Wuischke am 18. Oktober in die Senfstube zum Essen eingeladen werden können. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man Gutes tun kann“, sagte Tim Döke, der auf seinen Reisen immer Bautz‘ner Senf als Gastgeschenk mit im Gepäck hat.