Bautzen/Breslau. In den nächsten Tagen soll sich das Schicksal des grenzüberschreitenden Dresden-Breslau-Expresses endgültig entscheiden. Das Marschallamt der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien bereitet eine Entscheidung zu dem Zug vor. Die Signale der jüngsten Tage aus Polen lassen den Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon), Hans-Jürgen Pfeiffer, allerdings „wenig optimistisch“ nach Breslau blicken.
Das Marschallamt hatte den Zug zum 1. März dieses Jahres wegen Geldmangels abbestellt. Sieht es in der Kasse der Woiwodschaft jetzt nicht besser aus, könnte dies das endgültige Aus für den einzigen Zug zwischen Sachsen und Polen bedeuten. „Da helfen auch alle Bekenntnisse zur europäischen Kulturhauptstadt Breslau 2016 nicht weiter“, sagt Pfeiffer. Auf sächsischer Seite sei die Finanzierung des Zuges durch den Freistaat Sachsen sowie die Verkehrsverbünde Zvon und Oberelbe (VVO) zwar eingeplant. Doch das gehe nicht ewig so weiter, erklärte Pfeiffer: „Wir können nicht auf Dauer deutsche Steuergelder vorhalten für einen Zug, der nicht fährt.“ Das seit März vom Zvon eingesparte Geld kommt jetzt dem neuen Busbahnhof in Görlitz zugute.
Die Neißestadt hatte beim Verkehrsverbund einen höheren Zuschuss für den Busbahnhof beantragt. Diesen hat am Freitag der Zvon in Höhe von 260000 Euro genehmigt. (SZ/tbe)