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Schlafender Polizist in Gleisberg hat ausgedient

Der „Huckel“ auf der Siedlungsstraße wird bis Ende des Jahres zurückgebaut. Aber ist das Problem damit gelöst?

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© A. Braun

Von Heike Heisig

Roßwein/Gleisberg. Im beschaulichen Gleisberg hatte sich Unmut angestaut. Der betraf eine Aufpflasterung zur Verkehrsberuhigung, im Volksmund gern „schlafender Polizist“ genannt. Die sei in einer 30-Stundenkilometer-Zone völlig überflüssig und vielmehr nur ein Gefahrenpotenzial. Zur Ortschaftsratssitzung im März haben sich einige Gleisberger als Beschwerdeführer an die Räte gewandt. Daraufhin ist ein Vor-Ort-Termin mit Anwohnern, Ortsvertretern und Mitarbeitern der Stadtverwaltung einberufen worden. Zwölf Betroffene konnten ihre Teilnahme an diesem Tag ermöglichen. Von insgesamt 27 lag schriftlich vor, dass sie gegen diese Art der Verkehrsberuhigung sind. Darüber informierte Ortsvorsteher Bernd Handschack, der bei diesem Termin selbst dabei war, in dieser Woche im Ortschaftsrat.

„Im Ergebnis hat der Bürgermeister versprochen, das Pflaster an dieser Stelle bis Ende des Jahres entfernen zu lassen“, sagte Bernd Handschack. Verbunden sei diese Zusage mit der Hoffnung, dass die Nutzer der Anliegerstraße älter und vernünftiger geworden sind. Denn: „Aus Willkür, so will ich noch einmal betonen, ist die Aufpflasterung nicht angelegt worden“, so der Ortsvorsteher. Wie nach der aktuellen Kritik rekonstruiert worden sei, habe es vor mehr als fünf Jahren mehrfach Bürgerbeschwerden wegen Raserei in der 30-Zone gegeben. „Aus diesem Grund wurde der schlafende Polizist im Jahr 2012 angelegt“, sagte Handschack. Passiert ist das im Zuge von Tiefbauarbeiten des Stromversorgers in der Siedlungsstraße, wie sich Bürgermeister Veit Linder (parteilos) in der März-Sitzung der Ortsvertreter erinnerte.

Ziemlich sicher ist, dass die Räte darüber im Vorfeld nicht informiert worden sind. Keiner der damals schon aktiven Ortschaftsräte kann sich an Proteste von Bürgern oder die Abhilfe mittels der Aufpflasterung erinnern. Das sagte auch Rätin Evelyn Weidler beim Vor-Ort-Termin noch einmal. Neu war den Räten aber ebenso, dass es inzwischen Probleme mit dem schlafenden Polizisten gibt.