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Schlag gegen Drogenschmuggel im Vogtland

Mit preiswerten Drogen aus Tschechien lassen sich gute Geschäfte machen. Im Vogtland wurden fünf Dealer aus dem Verkehr gezogen. Ihr weitreichendes Vertriebsnetz ist gestört - vorerst.

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© dpa

Auerbach.Im Vogtland ist ein bis nach Thüringen und Bayern reichendes Vertriebsnetz für Drogen zerstört worden. Seit Januar wurden fünf Schmuggler und Dealer, eine Frau und vier Männer zwischen 31 und 55 Jahren, festgenommen, wie die Polizei am Donnerstag in Auerbach mitteilte. Sie befinden sich in Untersuchungshaft.

Zudem stellten Beamte insgesamt mehr als 1,1 Kilogramm Crystal sicher, das aus Tschechien stammt, zudem Waffen und Bargeld. Die Kriminalisten sprachen von einem empfindlichen Schlag, der Ermittlungen gegen Kleinhändler und Konsumenten nach sich ziehe.

Die Tatverdächtigen aus Auerbach und Falkenstein sind den Angaben zufolge arbeitslos, einer ohne festen Wohnsitz und vier drogenabhängig. Mit dem Drogenhandel verdienten sie sich ihren Lebensunterhalt. Dabei deckten sie sich auf tschechischen Märkten mit Crystal ein, nach Angaben der Ermittler für 20 Euro pro Gramm. Per Auto oder Bahn gelangte der Stoff nach Deutschland, wo sie ihn in Sachsen, aber auch an Abnehmer in Thüringen und Oberfranken weiterverkauften - mit bis zu 100 Euro Gewinn pro Gramm. „Je weiter weg von der Grenze, desto teurer wurde es.“

Die Quellen machten die Ermittler jenseits der Grenze südlich von Klingenthal und Johanngeorgenstadt aus. Die Transportroute über das Vogtland locke auch Händler aus anderen Teilen Deutschlands, sagte ein Sprecher. Sichergestellte Waffen wie Wurfstern oder Schlagring zeugten davon, dass die Akteure nicht zimperlich seien und Kleindealer und Konsumenten einschüchterten.

Gegen 78 wird in dem Fall noch ermittelt, darunter eine Frau in Coburg (Bayern). Ziel sei, das Treiben der Drogenhändler zu stören und deren Quellen trocken zu legen. Allerdings würden die Lücken immer wieder schnell geschlossen, sagte der Polizeisprecher. „Es ist wie bei einer Hydra: Schlägt man einen Kopf ab, wachsen mehrere nach.“ (dpa)