Sebnitz
Merken

Schlammlawinen nach Unwetter

Starkregen verursachte am Sonntag in Stolpen und Dürrröhrsdorf viel Schaden. Betroffen war wieder nur ein schmaler Streifen in der Region.

Teilen
Folgen
Für diese Lauterbacher hieß es am Sonntag, Schlamm schaufeln und spülen. Nicht das erste Mal. Und sie waren nicht die Einzigen.
Für diese Lauterbacher hieß es am Sonntag, Schlamm schaufeln und spülen. Nicht das erste Mal. Und sie waren nicht die Einzigen. © Daniel Förster

Nach einem Gewitterdurchzug in der Sächsischen Schweiz ergoss sich am Sonntag über die Dorfstraße im Stolpener Ortsteil Lauterbach eine Schlammlawine. Mehrere Wohnhäuser und Grundstücke wurden geflutet. Die Wassermassen seien schon ziemlich heftig gewesen, so die Einsatzkräfte der Feuerwehr. Geschätzt wird, das sich während des starken Regens innerhalb von 20 Minuten zwischen 30 und 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter auf dem Boden ergossen. Keller sowie Parterrewohnungen und Carports liefen voll braunen Schlamm. Die Feuerwehren der Stadt Stolpen und des Ortsteils halfen mit 21 Kameraden den betroffenen Bewohnern. Sie waren bis zum späten Abend damit beschäftigt, Keller leer zu pumpen und die Dorfstraße von Schlamm zu reinigen. Anwohner hatten vorsorglich noch versucht, oberhalb der Häuser das von den Feldern strömende Wasser mit Sandsäcken umzuleiten. Sie hatten jedoch nur wenig Erfolg. Aber es war nicht das erste Mal, dass sie gegen Schlamm und Wasser zu kämpfen hatten. Lauterbachs Feuerwehrchef Jörg Winkler kann das bestätigen. Aus diesem Grund hatte die Feuerwehr von Lauterbach gefordert, dass wie in Langenwolmsdorf ein Hochwasserschutzkonzept angefertigt wird. Darin sollte untersucht werden, wo Wasser aufgestaut werden könnte, wie es abläuft wie auch den Zustand der Feuerlöschteiche. Ein solches Konzept wurde vom damaligen Stadtrat jedoch abgelehnt. Es gab aber Gespräche mit den betroffenen Anwohnern und der Stadtverwaltung. In dessen Ergebnis wurde vereinbart, dass die Pächter der Felder einen Schutzstreifen aus Wiese anlegen. Dieser wurde auch gebaut, allerdings wegen der Ernte erst vor drei Wochen. In so kurzer Zeit hat sich die Erde nicht verfestigt, ist noch kein Gras gewachsen. Darüber hinaus sollte vor einem der betroffenen Grundstücke ein größerer Durchlass gebaut werden. Der ist für Ende September im Plan. Offen sind noch Abschläge im Weg. „Es ist einiges am Laufen, aber eben noch nicht vollständig umgesetzt“, sagt der Feuerwehrchef.

Verschlammte Garagen waren eine Folge des heftigen Niederschlags.
Verschlammte Garagen waren eine Folge des heftigen Niederschlags. © Daniel Förster

Bevor das Unwetter den Stolpener Ortsteil erwischte, zog es über Porschendorf und Dürrröhrsdorf-Dittersbach hinweg. Bürgermeister Jens Ole Timmermann (parteilos) hat ein Handyvideo, welches das ganze Ausmaß zeigt. Die Lindenstraße wurde binnen weniger Minuten zu einem reißenden Bach, der alles mitgenommen hatte, was ihm im Weg war. Innerhalb einer halben Stunde wurden dort 45 Liter pro Quadratmeter gemessen. Die Wassermassen ergossen sich über Grundstücke, drangen in Keller, Häuser und Garagen ein. Einige Gebäude entlang der Lindenstraße waren zuerst betroffen ebenfalls die Porschendorfer Mühle wieder. Auch die Maschinenfabrik in Porschendorf bekam die Wucht des Wassers zu spüren. „Diese Wassermassen aufzunehmen, schafft kein Durchlass“, sagt der Bürgermeister.

Auch in Porschendorf strömte das Wasser von den Feldern, welche in kurzer Zeit so viel nicht aufnehmen konnten. Die Feuerwehren von Porschendorf und Elbersdorf wie auch von Dürrröhrsdorf waren im Einsatz. „Ich bin beeindruckt, wie in kurzer Zeit auch die Dorfbewohner mitgeholfen haben“, so der Bürgermeister. Die sonst betroffenen Ortsteile Wilschdorf und Dittersbach hatten dieses Mal Glück. Deshalb konnten die Anwohner des Kalten Baches in Dittersbach sowie die Anwohner des Stürzabachs am Sonntag wenigstens etwas aufatmen. (SZ/aw/df)